Potsdam-Mittelmark: Erschließung in Havelauen geht weiter Insolvente Mega AG mit Finanzierungspartner

Werder - Investieren trotz Insolvenz – in den Havelauen in Werder (Havel) ist es möglich. Der Eigentümer des Wohn- und Gewerbegebiets am Zernsee, die Mega AG, wird seit fünf Jahren zwangsverwaltet. Trotzdem wurde gestern mit der Erschließung eines neuen Baufelds für 23 Einfamilienhäuser begonnen. Als „Generalübernehmer“ tritt die Trax Gesellschaft für Grundstücksentwicklung Potsdam auf. „Wir glauben an den Standort und gehen in Vorleistung“, sagte Trax-Geschäftsführer Klaus-Peter Meißner. 400 000 Euro würden investiert, mit dem Verkauf von zehn Grundstücken sei das Geld wieder drin. Das Modell soll vielleicht für weitere Bauabschnitte Bestand haben und wurde gestern auch von Werders Baubeigeordneter Beate Rietz (SPD) begrüßt. Die Bauausführung hat das Potsdamer Unternehmen Frey.

Laut Mega-Büroleiter Steffen Lehmann wurden in den Havelauen bereits 200 Baugrundstücke mit Ein- und Mehrfamilien- sowie Reihenhäusern verkauft, in den letzten drei Jahren waren es 60. Nachwendepläne sahen hier den Bau von 700 bis 800 Wohneinheiten vor. Von Reihenhäusern hat man sich verabschiedet, Lehmann sieht vor allem für Einfamilienhäuser eine Vermarktungschance. Zudem ließen sich besonders die Grundstücke in Wassernähe gut vermarkten, so befindet sich auch das Baufeld, dessen Erschließung gestern begann, direkt am Zernsee. Die Preise für die 390 bis 750 Quadratmeter großen Grundstücke liegen bei 80 bis 100 Euro pro Quadratmeter – 10 Euro über dem Werderaner Durchschnitt. Dafür ist jedes Grundstück mit Hausanschlüssen voll erschlossen. Der Bauträger kann selbst gewählt werden, die Baugestaltung ist weitgehend freigestellt – von Holzhaus bis Flachbau, wie es gestern hieß. Die Erschließung soll zum Jahresende fertig sein. Henry Klix