zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Erschossen am 18. 8. 1965

Klaus Garten war Schlosser und SED-Parteigruppenorganisator im Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf. Mit seiner Frau lebte er in einer kleinen Laube.

Stand:

Klaus Garten war Schlosser und SED-Parteigruppenorganisator im Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf. Mit seiner Frau lebte er in einer kleinen Laube. Als kinderloses Paar hatten sie kaum Chancen, eine andere Wohnung zu bekommen. Um Baumaterial besorgen zu können, versuchte Klaus Garten an ein Auto zu kommen. Doch das Vorhaben erwies sich als hoffnungslos. Die sich häufenden schlechten Erfahrungen mögen seinem Glauben an den DDR-Sozialismus den Rest gegeben haben. Der junge Mann beschloss, die DDR zu verlassen. Von seiner Armeezeit in Stahnsdorf her kannte er sich mit den Gegebenheiten des Grenzgebiets aus. Der 24-Jährige überstieg in Teltow-Seehof den Hinterlandzaun, der Grenzstreifen war hier nur 20 Meter breit. Doch bevor er in Richtung West-Berlin laufen konnte, eröffnete ein Posten das Feuer, der Flüchtende fiel vom Zaun. Die Grenzer fanden ihn im Kfz-Sperrgraben, wohin er sich mit seiner stark blutenden Oberschenkelverletzung geschleppt hatte. Noch in der Nacht erlag seinen Verletzungen. Die Staatssicherheit verpflichtete seine Witwe, nur die nächsten Angehörigen über die Hintergründe seines Todes zu unterrichten.

Wir erinnern bis zum heutigen 13.August an Opfer der Berliner Mauer. Quelle: Maria Nooke/Hans- Hermann Hertle: Die Todesopfer am Aussenring der Berliner Mauer 1961 - 1989. 7

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })