MAUERTote: Erschossen am 26. 4. 1963
Peter Mädler wuchs bei Adoptiveltern in Hoyerswerda auf. Anfang der 1960er-Jahre erfuhr er von leiblichen Verwandten, die in Westdeutschland lebten.
Stand:
Peter Mädler wuchs bei Adoptiveltern in Hoyerswerda auf. Anfang der 1960er-Jahre erfuhr er von leiblichen Verwandten, die in Westdeutschland lebten. Vermutlich plante er deshalb eine Flucht. Doch der Bau der Mauer durchkreuzte seine Pläne. Im Dezember 1961 wechselte der Elektriker vom Kraftwerk Lübbenau zum Geräte- und Reglerwerk Teltow. Vom Dach des Betriebsgeländes konnte er den Grenzabschnitt am Teltowkanal einsehen. In der Nacht zum 26. April 1963 näherte sich der junge Mann im Schutz der Dunkelheit den Sperranlagen. Mit einem Seitenschneider durchtrennte er die Drahtsperren, ließ am Kanalufer seine Kleidung zurück und schwamm Richtung West-Berlin. Es war 4.45 Uhr, als die Grenzposten den Schwimmer zehn Meter von der Grenzlinie entfernt bemerkten. 30 Schüsse wurden in seine Richtung abgefeuert. Peter Mädler tauchte unverletzt unter und versuchte weiter Richtung Grenze zu gelangen. Als er unmittelbar vor der Grenzlinie wieder an der Oberfläche auftauchte, gab ein Posten drei gezielte Schüsse ab. Tödlich getroffen versank Peter Mädler im Wasser. Am Nachmittag barg die Feuerwehr seinen Leichnam an der Einfahrt zum Teltower Hafen.
An dieser Stelle erinnern wir bis zum 13. August an Opfer der Berliner Mauer. Nicht von allen können wir Fotos zeigen, weil teilweise keine existieren – wie im Fall des oben beschriebenen Peter Mädler. Quelle: Maria Nooke/Hans-Hermann Hertle: Die Todesopfer am Aussenring der Berliner Mauer 1961 - 1989.
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