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MAUERTote: Erschossen am 4. März 1965

Im Februar 1965 erhielt Christian Buttkus seinen Einberufungsbefehl zur NVA. So beschloss er, gemeinsam mit seiner Verlobten, die eigentlich für den Sommer geplante Flucht nach West-Berlin vorzuziehen.

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Im Februar 1965 erhielt Christian Buttkus seinen Einberufungsbefehl zur NVA. So beschloss er, gemeinsam mit seiner Verlobten, die eigentlich für den Sommer geplante Flucht nach West-Berlin vorzuziehen. Doch das dafür selbstgebaute Unterwasserfahrzeug erwies sich als unbrauchbar. Als Christian Buttkus am 3. März den Wetterbericht hörte, betrachtete er ein vorhergesagtes Schneetreiben als Chance, über den Landweg nach West-Berlin zu gelangen. Das Paar fuhr in Richtung Kleinmachnow, an der Haltestelle Schleusenkrug verließen die beiden den Bus. Sie überquerten den Teerofendamm und den Stahnsdorfer Damm, wo sie sich zur Tarnung weiße Kittel überzogen. Es war eine kalte Nacht mit starkem Schneefall. Um 1.15 Uhr lösten sie im Kraftfahrzeugsperrgraben ein akustisches Signalgerät aus. Beide rannten über eine zehn Meter breite abgeholzte Fläche, den Postenweg und den Kontrollstreifen. Vor ihnen lag der dreireihige Stacheldrahtzaun, als Christian Buttkus durch Schüsse auf der rechten Brustseite getroffen wurde. Er starb an den inneren Verletzungen. Seine Verlobte erlitt einen Streifschuss. Am 1. Juni 1965 wurde sie zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Erst während der Verhandlung erfuhr sie, dass ihr Verlobter nicht mehr lebte.

An dieser Stelle erinnern wir bis zum 13. August an Opfer der Berliner Mauer. Quelle: Maria Nooke/Hans-Hermann Hertle: Die Todesopfer am Aussenring der Berliner Mauer 1961 - 1989.

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