Potsdam-Mittelmark: Erschwerte Bedingungen
Neues Feuerwehrdepot Ferch nach vielen Verzögerungen endlich fertig
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Schwielowsee · Ferch - Lange hat es gedauert, bis das neue Feuerwehrdepot in Ferch schließlich fertig war: Zehn Jahre mussten die Fercher warten, bis die Arbeiten für einen Neubau anstelle des alten Depots beginnen konnten. Danach führte die Pleite einer Rohbaufirma und die schwierige Lage des Bauplatzes zwischen einem Hang und einer Eiszeitrinne zu Verzögerungen. Nach 14 Monaten Bauzeit war es gestern endlich so weit: Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) konnte das neue Depot an den Fercher Ortswehrführer Marius Marquardt übergeben.
Über 800 000 Euro hat der Neubau gekostet: 600000 hat die Gemeinde bezahlt, der Rest kommt vom Landkreis. Das Fundament musste wegen des Baugrunds besonders fest werden und führte zu Zusatzkosten. Nach all den Kämpfen und Verzögerungen war die Freude bei den Fercher Feuerwehrleuten gestern groß. Ortswehrführer Marius Manthey dankte der Gemeinde im Namen seiner 46 Feuerwehrleute und 15 Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Durchschnittlich 50 Einsätze pro Jahr fahren die Fercher in der waldreichen Region. Als Katastrophen- und Gefahrguteinheit werden sie auch häufig zu Autobahneinsätzen gerufen. Mit dem Neubau habe man auf lange Sicht moderne Einsatzbedingungen, sagte Manthey.
Durch seine Farbgebung ist das Haus schon von weitem als Feuerwehrdepot auszumachen: rote Tore, rotes Ziegeldach, rote Aufschrift „Freiwillige Feuerwehr Ferch“ und weiße Fassade. „Ein sehr gelungenes Bauwerk“, findet Bürgermeisterin Hoppe. 493 Quadratmeter stünden zur Verfügung: Statt dem alten Depot, das eher den Charakter einer Lkw-Garage hatte, gibt es drei Fahrzeugstellplätze, Sozial- und Sanitärräume und zwei große Seminarräume im Obergeschoss.
Der Geltower Architekt Siegfried Russig verwirklichte in Ferch nach Geltow und Caputh seinen dritten Feuerwehrneubau in der Gemeinde Schwielowsee. „Dass wir die letzten waren, hatte auch seine Vorteile“, sagte Ortswehrführer Manthey. „Die Erfahrungen aus den Vorgängerbauten konnten bei uns mit einfließen.“ Für die Innenausstattung steuerte der Förderverein der Feuerwehr 12 000 Euro aus Spenden bei.
Zur Dekoration überreichte der Fercher Ortsbürgermeister Roland Büchner (BBS) – selbst Berufsfeuerwehrmann und unermüdlicher Kämpfer für den Neubau – gestern noch einen 100 Jahre alten Feuerwehrhelm. Er betonte, dass die Fercher Feuerwehr nicht nur Brandschutztruppe, sondern ein fester Bestandteil des Dorflebens sei. Zu den Fercher Dorffesten will die Wehr nächstes Jahr ein eigenes beisteuern: Der Neubau soll mit einem Frühlingsfest Anfang Mai mit allen Ferchern gefeiert werden.
Mit dem Depot sei der vorletzte öffentliche Gebäude in Ferch vollendet, sagte Ortsbürgermeister Büchner. Mit der Sanierung des reetgedeckten Kossätenhaus soll im Ortskern im nächsten Jahr noch ein Havelländisches Malermuseum entstehen. Henry Klix
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