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Potsdam-Mittelmark: Ersehnter Lückenschluss

Radweg zwischen Caputh und Michendorf mit viel Publikum eingeweiht

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Schwielowsee / Michendorf - Wie sehr die Strecke ersehnt wurde, war an der Zahl der Gäste zu erkennen: Selten wurden beim Einweihen eines 2,4 Kilometer langen Radwegs über 40 Leute gezählt. Kein Wunder – elf Jahre mussten Caputh und Michendorf darauf warten, dass die sanierte Kreisstraße einen Radweg bekommt. Gestern war es so weit, da wollte keiner fehlen: Baustaatssekretär Reinhold Dellmann, Landtagsabgeordnete Susanne Melior (SPD), Landrat Lothar Koch (SPD), die Bürgermeisterinnen von Schwielowsee und Michendorf, Kerstin Hoppe (CDU) und Cornelia Jung

Der Radweg zwischen Caputh und Michendorf ist nicht allein für 50 bis 80 Caputher Schüler wichtig, die zum Michendorfer Gymnasium fahren. Er bringt auch den Lückenschluss zwischen dem Naturpark Nuthe-Nieplitz und der Potsdamer Havel-Region, sagte Landtagsabgeordnete Susanne Melior. Von Caputh aus kann man Radstrecken rund um den Schwielowsee und bis nach Potsdam weiter nutzen, in Michendorf ist der Radweg bis nach Fresdorf fast fertig. Schon jetzt überlegt Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung, wie der Brückenschlag nach Stücken und Zauchwitz und damit in den Beelitzer Sander zu finanzieren wäre. Der Radweg zwischen Bahnhof und Gymnasium soll im Frühjahr 2006 fertig werden. Jung würde sich eine Weiterführung bis Saarmund wünschen – derzeit eine gefährliche Strecke für Radler.

Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe dagegen kann sich jetzt schon über den Bau des Havel-Radwegs freuen, der die letzte Radweglücke am Schwielowsee in Petzow schließen und über Werder und Schmergow bis nach Brandenburg (Havel) führen wird. Nächstes Jahr ist Baubeginn, im Jahr 2008 soll die 30 Kilometer lange Strecke fertig sein (PNN berichteten). Für Landrat Koch ist es gegenwärtig das wichtigste touristische Radwegprojekt im Landkreis.

Dennoch bleiben bei den Radsportfreunden Wünsche offen: Der Potsdamer Radbuchautor und ADFC-Senior Alfred Christoph freute sich gestern zwar, dass sich der Aktionsradius für seine Klientel verbessert habe. Er benannte aber auch recht treffend die neuralgischen Punkte im regionalen Netz: Der Nesselgrundweg von der B2 zum Strandbad Templin ist per Pedalis fast nicht befahrbar. Ebenso verhalte es sich mit der Strecke zwischen Caputh-Flottstelle und dem Bahnhof Ferch-Lienewitz, einer wichtigen touristischen Achse.

Die vielleicht beste Nachricht: Der neue Radweg ist mit 470 000 Euro über 100 000 Euro billiger geworden als kalkuliert. Die bei der Ausschreibung erzielten Angebote waren für die Beteiligten eine kleine Überraschung, hieß es gestern. 352 000 Euro kommen aus der Landeskasse, den Rest bezahlten der Landkreis und die Gemeinde Schwielowsee, denn 300 Meter des Radwegs befinden sich im Ort Caputh. Für das Geld ist dort auch eine Fußgängerinsel Am Torfstich entstanden: Hier muss man die Straßenseite zum bestehenden Radweg in den Caputher Ortskern wechseln. Zudem wurde wegen des Gefälles eine Stützwand am Caputher Friedhof errichtet. Es gibt einen neuen Friedhofszaun, die Kirche hat für den Radweg den Randstreifen abgegeben. Henry Klix

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