Werders neues Schwimmbad: Erster Test für Blütentherme
Werders Feuerwehren füllten gestern die Becken mit Havelwasser. Auf der Großbaustelle gab es den ersten Badegast
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Werder (Havel) - Die Blütentherme hatte gestern ihren ersten Badegast: Der Werderaner Feuerwehrmann Heiko Zemlin wagte sich in das etwa zwölf Grad kalte Wasser – in einem Eisrettungsanzug, in dem er von der Kälte nicht viel mitbekam. „Jetzt ist mir egal, wann das Bad fertig wird“, sagte der 40-Jährige. „Ich war der erste Badegast.“ Hintergrund des Planschvergnügens: Freiwillige Feuerwehren aus Werder, Töplitz, Glindow und Plessow testeten gestern in einem Großeinsatz die Dichtigkeit der Becken des neuen Bades, das noch einige Monate eine Baustelle sein wird.
Stadtbrandmeister Lothar Boreck gab 16.30 Uhr den Befehl „Wasser marsch“, dann sprangen am Stichhafen der Havelauen vier Tragkraftspritzen an und füllten sich zehn rote Schläuche. Dann plätscherten zweieinhalb Stunden lang 900 Kubikmeter Havelwasser in das Sport- und in das Blütenbecken. Das Wasser wird jetzt zwei Wochen dort bleiben, wie die Projektleiterin der Kryos AG, Angela Schainost, gegenüber den PNN erklärte. Die Kryos ist Generalunternehmer der Kristall Bäder AG beim Bäderbau.
Technischerseits sei der Beckenbau weitgehend abgeschlossen, so Schainost. Mit der Befüllung soll nun getestet werden, ob es im Beton, der noch mit Estrich und Fliesen verkleidet wird, feine Risse und undichte Stellen gibt. Einige waren vom Erdgeschoss schon zu erkennen, hier und da tröpfelte es aus dem Beton, nichts Ungewöhnliches. Solche Stellen werden mit einem Spezialharz „verpresst“, wie Schainost erklärte. Ein im Thermenbau übliches Verfahren, um später, wenn der Badbetrieb läuft, keine bösen Überraschungen zu erleben.
Für etwa 40 Werderaner Feuerwehrleute bedeutete das am späten Montagnachmittag: Großeinsatz. Auch Mitglieder vom Feuerwehrförderverein nutzten die Gelegenheit, sich auf der Baustelle umzuschauen und sich erklären zu lassen, wie das Bad einmal aufgebaut sein wird. Besonders gut kam an, dass es unmittelbar am Blütenbecken eine Poolbar geben wird. Den Cocktail wird man im Wasser genießen können.
Auch die Struktur des Bades – südlich der Saunabereich, nördlich der Badebereich, dazwischen Eingang und Umkleiden – wird mit dem Baufortschritt immer deutlicher. Das Blütenbecken – der Namensgeber des Bades, bestehend aus acht geschwungenen Solebecken – wird sich zur Hälfte draußen befinden. Von dort wird ein terrassierter Hang den Übergang zum Uferbereich der Havel und zur Landschaft bilden. Die Gäste waren durchweg begeistert vom Baufortschritt und der Lage. Von vielen Bereichen der Blütentherme wird man einmal einen atemberaubenden Blick über den Zernsee genießen können. Einige Besucher zeigten sich dennoch skeptisch, ob die Bauarbeiten, wie zuletzt geplant, bis September abgeschlossen werden können. Es ist offenbar noch viel zu tun.
Angela Schainost versicherte, dass man im Zeitplan sei. Nächste Woche würden weitere Zwischendecken verlegt und dann auch schon mit dem Obergeschoss begonnen, in dem viel Glas zum Einsatz kommt. Die meisten Betonarbeiten und viele technische Einbauten sind erfolgt. „Das Schwierigste ist geschafft“, so Schainost. Henry Klix
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