Potsdam-Mittelmark: Es bleibt beim Aus für Gelbe Tonne Landrat ohne Erfolg
bei Gesprächen mit DSD
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Potsdam-Mittelmark - Ab kommendem Jahr werden Verpackungen mit dem Grünen Punkt im gesamten Landkreis nur noch in Gelben Säcken entsorgt. Dabei bleibt es auch nach einem Gespräch, das Landrat Wolfgang Blasig (SPD) gestern mit Vertretern des zuständigen Dualen Systems Deutschland (DSD) geführt hat. Die Qualität der Gelben Säcke solle jedoch deutlich verbessert werden, sagte Blasig den PNN. Ausgenommen von der Regelung bleiben Gemeinschaftswohnanlagen. Dort sollen für die Entsorgung auch künftig die Großbehälter bereitgestellt werden.
Die geplante Abschaffung aller kleinen Gelben Tonnen hatte in den vergangenen Wochen vor allem in den Potsdamer Umlandgemeinden zu einem Sturm der Entrüstung geführt und sich zum Politikum entwickelt. Bürgermeister, Kreistagsabgeordnete und Parteien hatten Landrat Blasig aufgefordert, beim DSD auf eine Rücknahme der Neuregelung zu drängen. Einer der Gründe: In den Kommunen wird befürchtet, dass Wildschweine und Krähen die zarten gelben Säcke zerfetzen und so das Ortsbild verschandelt wird.
Mit einem Einspruch habe er jedoch keine Chance gehabt, sagte Blasig. Verantwortlich für die Art der Entsorgung sei einzig und allein das DSD. Der Landkreis habe lediglich ein Mitspracherecht bei der Synchronisation mit dem Gesamtsystem der Abfallentsorgung. Über die Jahre habe sich laut Blasig in den Potsdamer Umlandgemeinden ein Schattensystem bei der Verpackungsentsorgung entwickelt. „Plötzlich tauchten vor Privathaushalten überall gelbe Tonnen auf, die vom DSD weder verkauft noch verteilt worden sind“, so der Landrat. Das rechtliche Problem sei, dass das DSD den Inhalt dieser privaten Tonnen vor der Entsorgung nicht kontrollieren dürfe. Zudem seien in anderen Gebieten des Landkreises seit Jahren ohnehin nur noch Gelbe Säcke entsorgt worden. Die DSD-Vertreter haben laut Blasig nun angekündigt, dass Tonnen-Besitzer demnächst eine schriftliche Mitteilung an den Gefäßen und drei Gelbe Säcke neuer Qualität finden werden.
„Aus eigener Erfahrung als Einwohner von Kleinmachnow kann ich nur noch empfehlen, die Säcke erst am Entsorgungstag vor das Grundstück zu stellen“, so Blasig. Er räumte ein, dass es im Vorfeld der Neuregelung erhebliche Kommunikationsdefizite sowohl beim DSD als auch beim Landratsamt gegeben habe. „Die betroffenen Einwohner sind deutlich zu spät informiert worden“, so der Landrat. „Es wurde unterschätzt, welche Wellen die Abschaffung der Gelben Tonen in den Kommunen schlägt.“ ldg
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