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Potsdam-Mittelmark: Es dadongt weiter

Unterschriften gegen laute A 10-Brücke in Töplitz

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Werder · Töplitz - Die Töplitzer Bürgerinitiative gegen den Lärm der A 10-Havelbrücke will sich jetzt öffentlich an den Landesbetrieb für Straßenwesen in Potsdam wenden. Auf seiner jüngsten Sitzung hat auch der Ortsbeirat Töplitz seine Unterstützung signalisiert. Es gäbe hierzu viele Anfragen aus Alt Töplitz und auch aus der Kolonie Am Zernsee und den Havelauen auf der Werderaner Seite, sagte Ortsbürgermeister Frank Ringel auf der Sitzung.

Seit Inbetriebnahme der neu gebauten Havelbrücke treten starke Poltergräusche beim Überfahren der „Fahrbahnübergangskonstruktion“ auf, erläuterte der Sprecher der Initiative, Roland Kortsch, auf der Sitzung. Das sei der unmittelbare Streifen zwischen Land und Autobahnbrücke. Alle Anfragen beim Landesbetrieb seien bislang erfolglos geblieben. Ebenso seien durch die jüngste Entscheidung der Politik, den westlichen Berliner Ring vorerst nicht weiter auszubauen, auch die versprochenen Lärmschutzwände weit in die Ferne gerückt.

Nunmehr regt Kortsch einen gemeinsamen Vor-Ort-Termin mit dem Landesbetrieb für Straßenwesen an. Denn offensichtlich gäbe es da verschiedene Sichtweisen, bei der letzten Begehung vor anderthalb Jahren hatten die Spezialisten vom Landesbetrieb ihre Besichtigung ohne Kontakt zu ihm durchgeführt. Die Schallpegelmessungen wurden zwar in bestimmten vorgeschriebenen Abständen zur Brücke vorgenommen, doch unter der Brücke werde nicht gemessen, so Kortsch. Doch genau da entstehe das Poltergeräusch und breite sich aus, so dass es sogar noch im Mittelbruch zu hören sei, erklärte Kortsch.

Das Problem: Beim Einfahren auf die Brücke ist deutlich ein Absatz zu spüren. Das erzeugt ein typisches Impuls-Geräusch, so dass man unter der Brücke jede Achse eines 40-Tonners sehr laut wahrnehmen kann. Beide Fahrbahnen liegen über die gesamte Länge von 704 Metern auf je einem geschlossenen Kastenprofil. Dadurch sind zwei lange Hohlräume entstanden, durch die jeder Schallimpuls verstärkt werde, meint Kortsch.

In ihrem Schreiben wollen die betroffenen Anwohner auf den Erholungsstatus der Insel Töplitz, das benachbarte Naturschutzgebiet und auf die verminderte Wohnqualität verweisen. Zudem wird nun eine Unterschriftenaktion in Töplitz gestartet und ein direkter Kontakt zur Stadtverwaltung aufgenommen.

Unter Umständen müsse man selbstständig eine Lärmpegelmessung unter der Brücke vornehmen, vor allem über den ganzen Tag verteilt und nicht im Sinne eines Gefälligkeitsgutachtens nur zu ausgewählten Zeiten, schlägt Kortsch vor. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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