zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Es geht auch ohne neue Leitungen Rückzieher der MWA bei Straßenausbauprojekt

Nuthetal - Für die Alice-Bloch-Straße in Bergholz-Rehbrücke sollen im Juni die Bauarbeiten beginnen. Die Ausbaupläne haben sich erheblich verändert.

Stand:

Nuthetal - Für die Alice-Bloch-Straße in Bergholz-Rehbrücke sollen im Juni die Bauarbeiten beginnen. Die Ausbaupläne haben sich erheblich verändert. Hintergrund ist eine Kehrtwende der „Mittelmärkische Wasser und Abwasser GmbH“ (MWA). Bisher hieß es, dass die Trink- und Abwasserleitung unter der Straße marode seien und nur auf den Straßenausbau gewartet werde, um das Problem endlich beheben zu können. Vor zwei Wochen nun erklärte die MWA, man werde sich nicht am Straßenbau beteiligen.

„Das ist für mich ein Zeichen, dass bisher zu umfangreich gebaut wurde“, so Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) am Donnerstag im Ortsentwicklungsausschuss. Vor den Investitionen, vermutet Hustig, habe die MWA die Notwendigkeit des Leitungstauschs nicht ausreichend geprüft. Womöglich war das auch bei anderen Bauprojekten der Fall gewesen: Hustig sieht darin eine Ursache für die finanziellen Probleme des Wasser- und Abwasserzweckverbands „Mittelgraben“, der von der MWA verwaltet wird.

„In der Alice-Bloch-Straße gibt es keinen neuen, aber einen funktionierenden Leitungsbestand“, stellte Torsten Könnemann von der MWA auf PNN-Nachfrage klar. Er müsse „die Situation des Verbandes“ beachten. Man habe sich an die Straßenbaumaßnahme ursprünglich „ranhängen“ wollen. „Erhebliche Kosten“ hätte das für den WAZV verursacht, „deutlich zu hoch“, sagt er. Damit unterbleibt das Vorhaben. „Es gibt keinen dringenden Handlungsbedarf. Wir haben die Maßnahme zurückgestellt, wir müssen Prioritäten setzen“, so Könnemann. Der Leitungszustand sei bekannt. Schäden werden gegebenfalls behoben. Bei Bedarf könne später „in geschlossener Bauweise“ gearbeitet werden.

Der Unterbau der Straße ist an sich in gutem Zustand, so Hustig. Nun müsse nur die halbe Fahrbahn für die Straßenentwässerung aufgerissen werden. Die Straße bekommt einseitig einen Gehweg und neue Beleuchtung. Während des Ausbaus der Arthur-Scheunert-Allee 1994 war die Alice-Bloch-Straße vom Land als Umgehungsstraße provisorisch asphaltiert worden, besaß aber nie die festere Verschleißschicht. Diese kommt nun endlich drauf und macht die Straße belastbarer, die auch Busstrecke und Ausfahrroute der Feuerwehr ist.

Ab 3. Juni wird mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen sein. Offizieller Baustart ist der 20. Juni, wie Bauamtsleiter Rainer vom Lehn bekannt gab. Bis 14. Oktober soll gebaut werden. In den Herbstferien werde die Straße zum Aufbringen der Deckschicht komplett gesperrt sein. In der restlichen Zeit kann zumindest der 611er Bus noch durchfahren, eine Umleitung entfällt. Schon 2010 sollte wegen erheblicher Winterschäden ausgebaut werden, damals fehlte das Geld. Ute Kaupke

Ute Kaupke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })