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Potsdam-Mittelmark: Es geht noch familienfreundlicher

Über das Angebot für Jung und Alt diskutierte die Michendorfer SPD mit Sozialminister Günter Baaske

Von Eva Schmid

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Michendorf - Kindheit, Jugend und das Alter: Wenn eine Gemeinde als familienfreundlich gelten will, muss sie ihren Bewohnern in allen drei Lebenslagen etwas bieten. Wie das Angebot in Michendorf aussieht, wurde am Dienstagabend bei einer Veranstaltung der Michendorfer SPD besprochen. Dort kamen Sozialminister Günther Baaske (SPD) und der Sozialausschussvorsitzende Gerhard Mühlbach (SPD) vor etwa 30 Gästen zum Ergebnis: Es geht noch familienfreundlicher.

„Für Kinder bis zu drei Jahren muss hier mehr passieren“, sagte Baaske. Es fehle an einem Raum in Michendorf, in dem sich junge Eltern fernab des Krippenangebots treffen und austauschen könnten. In Beelitz, berichtet eine Mitarbeiterin des dortigen Familienzentrums, würden viele Michendorfer Mütter mit ihren Kindern zur Babymassage oder Krabbelgruppe kommen. Auch dort habe man vor Jahren klein angefangen. Der Raum des Familienzentrums war anfangs nur 15 Quadratmeter groß, mittlerweile habe man mehr Platz. 4500 Besucher kommen jetzt jährlich in Beelitz vorbei.

Auch in Michendorf gebe es Angebote für die Jüngsten, sagte Mühlbach. Die würden aber offensichtlich nicht ausreichend wahrgenommen werden, eine bessere Werbung sei angebracht. Zufrieden ist Mühlbach, dass mit der neuen Krippe in Wilhelmshorst in der Gemeinde insgesamt rund 1000 Kinder betreut würden. Der Bedarf sei vorerst gedeckt.

Für ältere Kinder im Kindergarten- und Schulalter sei die Situation in der Gemeinde zufriedenstellend, so Mühlbach. Auch Baaske lobte: „Die Region ist gerade, was Schulen angeht, mit zwei Grundschulen, einem Gymnasium und einer Oberschule gut aufgestellt.“ Lediglich am Schulessen könnte sich etwas verändern: Die Eltern wünschen sich eine eigene Schulküche. „Wieso geht man dafür nicht auf die örtlichen Gastronomen zu?“, fragte Baaske. Es gebe Modelle im Nachbarkreis Havelland, bei denen Gastronomen, die meist nur abends ihre Küche nutzten, dort das Schulessen mittags zubereiteten.

Schwierig haben es indes die Jugendlichen. Für sie gebe es jenseits der schulischen Nachmittagsprogramme oder der Vereinsangebote keinen eigenen Raum oder offene Angebote. „Wir hatten einen Jugendklub in Michendorf, der wurde unzureichend genutzt“, so Mühlbach. Daher habe sich die Gemeinde entschlossen, eine mobile Jugendarbeit anzubieten. Eine Sozialarbeiterin fragt an Schulen und an Bushaltestellen derzeit die Jugendlichen, woran es fehlt. Ganz oben auf der Wunschliste würde derzeit der Bau eines Skateparks stehen.

Zum Abschluss zu den Senioren: „Michendorf ist mit zwei stationären und drei ambulanten Pflegeeinrichtungen gut versorgt“, so Baaske. Laut dem Sozialminister müsste jedoch noch stärker die Nachbarschaftshilfe aktiviert werden. Durch die ehrenamtliche Hilfe könnten Pflegebedürfige in ihren vier Wänden bleiben. Um endlich barrierefreie Wohnungen in der Gemeinde zu haben, sollten die Verhandlungen um ein Wohnprojekt an der Michendorfer Bahnstraße zwischen Gemeinde und Investoren zügiger vorankommen, so Mühlbach. Eva Schmid

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