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INTERVIEW: „Es kann durchaus zügig vorangehen“

Im Oktober 2010 war Grundsteinlegung für die Blütentherme, jetzt Richtfest. Wann ist die Eröffnung realistisch?

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Im Oktober 2010 war Grundsteinlegung für die Blütentherme, jetzt Richtfest. Wann ist die Eröffnung realistisch?

Da fehlen mir Informationen, wie weit der Rohbau gediehen und der technische Ausbau vorbereitet ist. Je nach Größe und Komplexität eines Erlebnisbades vergehen zwischen Richtfest und Eröffnung meist sechs bis acht Monate. Es gibt auch schneller realisierte Projekte – bei einigen davon wurden bald nach der Eröffnung erste Baumängel erkennbar. Mit pauschalen Urteilen sollte man aber vorsichtig sein, denn je nachdem, welche Vorbereitungen getroffen wurden, kann es nach dem Richtfest durchaus zügig vorangehen.

Werders Bad wird die Kommune 18 Millionen Euro kosten, Betriebskosten hat die Stadt im PPP-Modell mit der Kristall Bäder AG keine. In Potsdam wird das Bad rund 30 Millionen kosten, außerdem jährlich Betriebskosten von 3,5 Millionen. Ist Werders Modell besser?

Diese Frage beantworte ich Ihnen gerne, wenn beide Bäder 20 Betriebsjahre überstanden haben. Grundsätzlich besteht bei Public-Private-Partnership-Modellen das Risiko, dass die Verträge vorzeitig beendet werden, wenn die Rahmenbedingungen für den privaten Partner nicht mehr stimmen. Dann muss die Stadt in die Bresche springen. PPP-Modelle finde ich dann gut, wenn beide Seiten ihre Risiken realistisch einschätzen und auch offenlegen.

Potsdams Bad wird wohl 2016 in Betrieb gehen. Ist mit einem Wettbewerb zwischen den Badstandorten zu rechnen und wer wird der Leidtragende sein?

Natürlich ist aufgrund der Überschneidung der Einzugsgebiete ein Wettbewerb zu erwarten, auch wenn die beiden Bäder unterschiedlich positioniert werden. Leidtragende sind diejenigen, die gegebenenfalls den defizitären Betrieb subventionieren müssen, die Kommunen. Etwas populistisch gesagt: Indirekt sind es die Bürger, die über ihre Steuergelder bzw. die Preise für Energie am Bedarf vorbeigehende Entwicklungen mit ausbaden müssen.

Das Interview führte Henry Klix

Bäderexperte Klaus Batz (48) ist Chef der Bäderberatung con.pro in Nürnberg. Die Agentur war vor zehn Jahren an der Erstellung des Bädergutachtens für das Land Brandenburg beteiligt.

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