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Potsdam-Mittelmark: Es kann gespart werden

Ausbauvarianten für Siedlungsstraßen überarbeitet

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Teltow - Zwei Planungsbüros stellten in einer Sondersitzung des Bauausschusses am Dienstag weitere Ausbauvarianten für die Siedlungsstraßen des Musiker- und Flussviertels in Teltow vor. Wie die PNN bereits berichteten, lehnten die bisherigen Planungen nicht nur viele Anwohner als zu teuer ab, sondern auch die Stadtverordneten. Als besonders hoher Kostenfaktor galt die Verrohrung zum Abfluss von Regenwasser, weshalb für Mulden und ortsnahe Versickerung plädiert wurde. In den neuen Planungen würden günstige Voraussetzungen zur Entwässerung über Mulden aber nur im Flussviertel gesehen, erklärte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) auf PNN-Nachfrage, da die Sitzung nicht öffentlich war.

„Die erhofften Einsparungen wird es nicht geben, lediglich im Flussviertel, in der Walter-Rathenau-Straße, könnten 20 Prozent eingespart werden“, sagte Schmidt. Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass in diesen Kosten aber noch keine Straßenbeleuchtung vorgesehen sei. Die müsste jedoch nach Meinung des Bauamtes auch erneuert werden, da die Laternen in der Walter-Rathenau-Straße nicht mehr standsicher wären und auch den Baunormen nicht mehr entsprechen würden.

Vorgesehen sei, die Straße in Form eines Dachprofiles auszubauen, damit Regenwasser in die Mulden zu beiden Straßenseiten abfließen könne. Statt gepflasterter Zufahrten soll Rasenschotter verwendet werden. Bei den Planungen zur Sebastian-Bach-Straße hätten sich die Kosten nicht verändert, so Schmidt. Beibehalten werde eine Straßenbreite von 5,05 Metern, ebenso werde auf seperate Gehwege verzichtet. Für die Entwässerung sei ein Mix aus Rigolen und Regenkanalentwässerung vorgeschlagen worden, da es für Mulden im Musikerviertel keine guten Bodenvoraussetzungen gebe. Schmidt geht davon aus, dass noch in diesem Jahr mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann. „Das setzt voraus, dass in der Juni-Sitzung der Stadtverordneten entsprechende Beschlüsse verabschiedet werden.“ Auch eine Bürgerinformation soll es zu den neuen Planungen geben.

Nach PNN-Informationen sollen sich doch Einsparungen durch die neuen Planungen ergeben haben. So können Anwohner der Sebastian-Bach-Straße mit jeweils 1000 Euro weniger Kosten rechnen. Überrascht von der Feststellung des Bürgermeisters, dass eigentlich kaum eingespart werden könne, zeigte sich Margit Larsen von der Anwohnerinitiative der Walter-Rathenau-Straße. „Wir haben auch gerechnet und kamen zu einem erfreulicherem Ergebnis als der Bürgermeister“, sagte sie. In der jetzigen Planung sei noch die Weserstraße berücksichtigt, ohne die würde die Rathenau-Straße nur 76 000 Euro kosten statt 84 000 Euro für beide Straßen. Ärgerlich sei, dass das Bauamt lange Zeit darauf beharrt habe, der Boden enthalte Torf und eine Versickerung über Mulden sei deshalb nicht möglich. Das stellte sich nun als Irrtum heraus, weil die Werte des Bodengutachtachtens durch das Bauamt falsch interpretiert wurden.

Den PNN sagte Margit Larsen, dass die Anwohnerinitiative mit dem Ergebnis der letzten Sitzung sehr zufrieden sei. Kritisch sehe sie allerdings, dass die Sitzung nicht öffentlich war, denn immerhin gehe es um Straßenbau, dessen Kosten zu 90 Prozent von Anwohnern zu bezahlen sind. Da wünsche man sich für die Zukunft mehr Transparenz. K. Graulich

K. Graulich

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