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Motiv von der Eröffnung des Gymnasiums am Übergangsstandort in Teltow im August 2009: Ob die Schüler in Stahnsdorf tatsächlich willkommen sein werden oder ihnen ein unpraktischer Kasten vor die Nase gesetzt wird, ist für die Schulkonferenz noch offen geblieben.

© Manfred Thomas/Archiv

Potsdam-Mittelmark: „Es klemmt noch in der Kommunikation“

Schulkonferenz sieht Verbesserungsbedarf bei Plänen für das neue Kreisgymnasium in Stahnsdorf

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Teltow – Eine Cafeteria, in der man auch Getränke kaufen kann und einen Musikraum wünschen sich Solveig und Theresa für ihre neue Schule in der Stahnsdorfer Zillestraße. Frühestens in zwei Jahren könnte sich ihr Wunsch erfüllen. Dann sind die Drei in der 9. Klasse des neuen Stahnsdorfer Gymnasiums, das zurzeit noch ein Übergangsdomizil im Gebäude des Oberstufenzentrums in der Teltower Warthestraße hat und derzeit von rund 80 Schülern besucht wird.

Im ersten Entwurf für den Neubau ist eine Cafeteria bereits vorgesehen. Die Pläne für das neue Schulgebäude wurden zum Tag der offenen Tür am Samstag präsentiert. Der dreigeschossige Bau ist ein Riegel, den nicht nur viele Besucher spannungslos fanden. Auch Armin von Wnuk-Lipinsky, Vorsitzender der Schulkonferenz, sieht Nachbesserungsbedarf. In einer Stellungnahme zum Entwurf hat die Schulkonferenz angeregt, neben der Gebäudeform auch die Funktionen einzelner Bereiche flexibler zu gestalten. Gegenüber den PNN sagte von Wnuk-Lipinsky: „Wir können uns vorstellen, dass die Cafeteria an die Aula angekoppelt wird.“ Die beiden Bereiche sind in größtmöglicher Entfernung auf der Erdgeschossebene angeordnet. Dazwischen liegen zwei Lichthöfe. Die würden zwar Licht bringen, aber auch Platz wegnehmen, der dringend gebraucht werde, wenn in dem Schulhaus einmal rund 500 Schüler unterrichtet werden.

Effektiver könnte dieser Raum für eine größere Aula genutzt werden, meint von Wnuk-Lipinsky. 199 Plätze sind für die Aula vorgesehen, weshalb größere Konzerte, Theateraufführungen und Veranstaltungen in die Turnhalle verlegt werden müssten. Eine ungünstige Konstellation für eine Schule, deren Schwerpunkte sich neben sprachlicher und sportlicher Ausrichtung vor allem auf den musischen Bereich konzentrieren.

Die Zweifeld-Sporthalle soll hinter dem Schulgebäude errichtet werden. „Vorstellbar wäre für uns auch, die Halle etwas weiter entfernt von der Wohnbebauung anzuordnen, die rechts neben dem Schulgelände geplant ist“, sagte von Wnuk-Lipinsky. Dadurch rücke die Halle näher an den Sportplatz des RSV, gleichzeitig würde diese Variante mehr gestalterischen Raum für das Schulgebäude ermöglichen. Mit den Hallen-Vorhängen können drei kleine Spielfelder abgetrennt werden, im Obergeschoss soll es eine Tribüne für rund 200 Zuschauer geben. Außerdem sind Fahrstuhl, Sanitär- und Umkleideräume für den Bau vorgesehen, der rund 3,5 Millionen Euro kosten soll. Weil das Geld aus Mitteln des Konjunktur-II-Paketes fließt, wird der Hallenbau vorgezogen – der erste Spatenstich ist für den Herbst geplant. Bis Ende 2011 müssen die Mittel ausgegeben sein.

Ein Jahr später könnte das Schulgebäude eingeweiht werden, wenn, wie geplant, im Frühjahr 2011 Baubeginn ist. Ursprünglich hatten die Planer für den gesamten Komplex 19 Millionen Euro angesetzt, doch aufgrund der Finanzsituation senkte der Landkreis als Bauherr das Projekt auf 15 Millionen Euro. Fünf Millionen Euro kommen vom Bund, den Rest will der Kreis aufbringen. Dass Sparsamkeit Folgen hat, ist auch der Schulkonferenz klar. „Es schließt aber nicht aus, das Geld optimal einzusetzen“, wünscht sich von Wnuk-Lipinsky zudem mehr Transparenz bei den Planungen.

Die künftigen Nutzer seien zwar offiziell am Projekt beteiligt, doch die neuesten Entwürfe kennen sie nicht. Auch eine Antwort auf die Stellungnahme der Schulkonferenz stehe noch aus. „Zurzeit sind wir auf dem Stand vom Dezember letzten Jahres“, stellte von Wnuk-Lipinsky fest: „Es klemmt noch in der Kommunikation.“ Er schlägt daher eine öffentliche Informationsveranstaltung vor, denn das Stahnsdorfer Gymnasium gehe die gesamte Region etwas an. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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