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Potsdam-Mittelmark: Es tut sich was im Techno-Park

Zwei neue Unternehmen wollen noch in diesem Jahr im Stahnsdorfer Gewerbegebiet produzieren

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Stahnsdorf - Gerhard Enser (CDU) ist ein glücklicher Bürgermeister. Er kann sich Zeit lassen und auswählen. Und so hat er mit dem Ingenieurbüro Norbert Derenda und der M & S Maschinenbau und Service GmbH zwei neue Mieter für das Gewerbegebiet Techno-Park Stahnsdorf gefunden, die sich noch in diesem Jahr an der Ruhlsdorfer Straße ansiedeln wollen. Am Dienstag stellte Enser die beiden Unternehmen bei der im Techno-Park ansässigen gte-Brandschutz AG der Presse vor.

Norbert Willimzik, Geschäftsführer der M & S Maschinenbau und Service GmbH, wartet nur noch darauf, dass der Frost nachlässt, um dann mit dem Bau der neuen Produktionshalle und der Büroräume auf einer Fläche von 800 Quadratmetern beginnen zu können. Derzeit noch in Stahnsdorf direkt ansässig, hofft Willimzik, im Juli in die neue Halle im Techno-Park einziehen zu können. Dort sollen mit den acht Mitarbeitern weiterhin hochwertige Bauteile für halb- und vollautomatisierte Produktionsabläufe entworfen, entwickelt und produziert werden. Über Nachfrage kann Willimzik nicht klagen. Im Gegenteil. „Ich kann zur Zeit keine neuen Kunden gebrauchen“, sagte Willimzik. Die Auftragsbücher sind voll und qualifizierte Mitarbeiter sehr schwer zu finden.

Das Ingenieurbüro Norbert Derenda hofft, spätestens im Oktober mit seinen 15 Mitarbeitern in der neuen Halle auf dem Stahnsdorfer Gewerbegebiet produzieren zu können. Das Unternehmen, das sich auf die Entwicklung, Herstellung, Beratung und den Verkauf von Produkten aus dem Bereich Mess- und Regeltechnik spezialisiert hat, arbeitet derzeit noch in Teltow. Doch reicht dort der Platz nicht mehr aus. Neben hochsensiblen Überwachungsgeräten für Hochspannungsschalter stellt das Ingenieurbüro Norbert Derenda auch einen klappbaren Blindenstock her. Mit 1000 Blindenstöcken im Jahr macht diese Nischenproduktion 15 Prozent des Umsatzes aus. Für fünf bis sieben Jahre, so hofft Firmengründer Norbert Derenda, werde man genug Platz im Techno-Park haben. Falls das Ingenieurbüro dann noch expandieren will, hat es gute Chancen, im Techno-Park Flächen kaufen zu können.

Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser will darauf achten, dass in Zukunft sich nur ausgewählte Unternehmen im Techno-Park ansiedeln. Das Gewerbegebiet, Stahnsdorfs einstiges Sorgenkind, im Jahr 2000 überteuert von der Treuhand gekauft, hatte die Gemeinde fast in den Ruin getrieben. Ein nachverhandelter Kaufpreis und eine vernünftige Finanzpolitik haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Stahnsdorf als schuldenfrei gilt. „Darum stört es mich nicht, wenn im Techno-Park auch in Zukunft einige Flächen leer bleiben“, sagte Enser. Derzeit sind es 30 Prozent der Fläche, die noch als „vermarktbar“ gelten, große Flächen haben die Deutsche Post AG für ein Briefverteilzentrum und die Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH gekauft. Enser gibt sich zuversichtlich. Mit dem Ausbau der Landesstraßen 40 und 77, und einer möglichen Anbindung an die S-Bahn in ein paar Jahren, würde die Attraktivität des Techno-Parks weiter wachsen. Gerhard Enser kann also wählerisch bleiben. Dirk Becker

Dirk Becker

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