Potsdam-Mittelmark: EU-Beihilfen für Bauern greifen in Werder nicht
Werder (Havel) - Der Glindower Ortsvorsteher und Obstbauexperte Sigmar Wilhelm appelliert an die Politik, Werders Obstbauern zu unterstützen. Wie berichtet, wird durch den russischen Einfuhrstopp für europäische Agrarerzeugnisse befürchtet, dass in diesem Jahr polnische Äpfel den deutschen Markt überfluten.
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Werder (Havel) - Der Glindower Ortsvorsteher und Obstbauexperte Sigmar Wilhelm appelliert an die Politik, Werders Obstbauern zu unterstützen. Wie berichtet, wird durch den russischen Einfuhrstopp für europäische Agrarerzeugnisse befürchtet, dass in diesem Jahr polnische Äpfel den deutschen Markt überfluten. Schon jetzt sei ein erheblicher Preisdruck spürbar, so Wilhelm. So sei der Industriepreis für Mostäpfel um über zwei Drittel auf vier Cent pro Kilo gesunken.
Die angekündigten EU-Hilfen, die offenbar vor allem für den Exportausfall der Bauern greifen sollen, würden in Werder nichts bewirken. „Die Obstbauern exportieren ja nicht, die Vermarktung läuft regional.“ Dennoch werde der Druck auf den hiesigen Markt erhebliche Schäden anrichten, fürchtet Wilhelm. So bestehe die Gefahr, dass Mostäpfel, also die kleinen oder heruntergefallenen Früchte, bei den derzeitigen Preisen nicht mehr eingesammelt werden können. „Da zahlen die Obstbauern drauf, das können sie sich nicht leisten.“ Daraus wiederum könne sich ein „phytosanitäres“ Problem ergeben. „In den liegengebliebenen Früchten nisten sich tierische und pilzliche Schaderreger ein“, so Wilhelm.
Die Politik müsse dringend eine Lösung finden, fordert er. Aus der erwarteten guten Ernte in diesem Jahr würden besonders Bauern, die ihre Äpfel im Großhandel vermarkten, voraussichtlich kein Kapital schlagen können. hkx
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