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Potsdam-Mittelmark: Exotische Vögel und ausgesetzte Haustiere

15 Jahre Familienunternehmen Teltower Streichelzoo: Wie aus einer Privatsammlung ein Tierpark wurde

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15 Jahre Familienunternehmen Teltower Streichelzoo: Wie aus einer Privatsammlung ein Tierpark wurde Teltow – Stolz kräht der Hahn seinen Morgengruß, denn einige seiner Hennen haben schon vor dem Frühstück ihr Tagessoll erfüllt und das sollen die Schnattergänse von nebenan ruhig wissen. Die recken bereits ungeduldig die Hälse nach den Futternäpfen und gegenüber rempeln sich die Ziegen gegenseitig von der Gattertür weg. Doch die schlechtesten Manieren legen mal wieder die Wildschweine an den Tag: Grunzend fallen sie über ihr Fressen her und wälzen sich zwischendurch im Schlamm. Dieses Frühstückskonzert im Teltower Vogelpark und Streichelzoo ist für Besucher immer wieder ein Erlebnis, besonders für die kleinen. Denn mancher Knirps sieht hier zum ersten Mal, was er sonst nur aus Bilderbüchern kennt und auch allerlei Missverständnisse konnten schon anschaulich geklärt werden. So war ein kleines Mädchen vor ihrem ersten Besuch noch überzeugt, dass bei Hühnern hinten Nudeln herauskommen würden, weil die doch auf der Nudelpackung abgebildet sind. Im Streichelzoo beobachtete sie dann, wie Hühner Eier legen. Ebenso stellten viele Stadtkinder erstaunt fest, dass Schweine größer sind als Hühner, und Pferde viel größer als Hunde. Seit 15 Jahren hat sich das Areal an der Feldstraße zu einer Oase entwickelt, die keiner mehr missen möchte, aber nur wenige wissen wie alles begann. Schon zu DDR-Zeiten hatten Zoochef Horst Lübeck und seine Frau Annemarie eine Vorliebe für exotische Vögel, für die sie auf Ausstellungen diverse Preise erhielten. Die Aras, Pfauen und Graupapageien in den Volieren durften manchmal auch von Kindergruppen bewundert werden und so reifte die Idee, die Tiere nicht nur einem Fachpublikum zu präsentieren. Doch einfach war es nicht, einen Gewerbeschein für einen Kleinzoo zu erhalten. „Als Tierschausteller haben wir es dann doch durchbekommen“, erinnert sich Horst Lübeck und auch daran, wie er aus Halle die ersten Ponys und eine Kremserkutsche holte. Weitere Tiere kamen aus dem Görlitzer Tierpark hinzu. Manchmal banden Leute sogar ihre Haustiere, die sie offenbar loswerden wollten, vor dem Gelände einfach an einen Pfahl. Etwa 450 Tiere leben zurzeit auf dem Gelände und jährlich kommen rund 25000 Besucher, erzählt der Zoochef und betont, dass der kleine Tierpark ein privates Unternehmen sei. Mit Eintrittsgeldern, Ponyreiten, Pferdepension und dem Verkauf von Jungtieren versucht man sich über Wasser zu halten. „Auch unsere Probleme müssen wir selbst lösen“, sagt Lübeck und es klingt dabei Verbitterung an. Denn seit dem Brückenbau über die S-Bahntrasse ist ein Teil des Koppelgeländes abgeschnitten und das brachte längere Wege und Mehraufwand für Lübeck und seine Mitarbeiter. Trotz vieler Höhen und Tiefen, sieben Einbrüche zählen dazu, will sich das kleine Unternehmen nicht unterkriegen lassen und der 15.Geburtstag soll morgen zünftig gefeiert werden. Festumzug, Kinderprogramm, Leckeres vom Grill und Lagerfeuer stehen auf dem Programm des Jubiläumsfestes, das bis zum 4. Juni gefeiert wird. Kinder werden vor allem Spaß auf der Hüpfburg haben, ebenso beim Ponyreiten und bei den Kutschfahrten. Höhepunkt ist die Eröffnung der Vogelpark-Klause „Zum weißen Kakadu“. Neben Frischgezapftem gibt es künftig im neugebautem Gasthaus ab 12 Uhr auch Mittagstisch und bei schönem Wetter können Gäste unterm Sonnenschirm speisen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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