Potsdam-Mittelmark: Faires Vorgehen

Teltow - Fairness mahnte Teltows CDU-Fraktionschef Erhard Wigand gleich zu Beginn der jüngsten Stadtverordneten-Sitzung an. Grund waren Aufstellungsbeschlüsse für die Bebauungspläne Seehof, die als Vorlagen des Bürgermeisters auf der Tagesordnung standen. Zunächst sollten die Ergebnisse eines Runden Tisches abgewartet werden, den Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) noch in der Mai-Sitzung zur städtebauliche Entwicklung des Ortsteiles angekündigt hatte. Wigands Vorschlag, die Beschlussvorlagen erst nach der Sommerpause zu behandeln, fand eine deutliche Mehrheit, so dass Bürgermeister Thomas Schmidt seine Vorlagen zurückzog.

Vielen wäre der Runde Tisch als Alibi-Veranstaltung erschienen, wenn man bereits in der Ortsparlamentssitzung am Mittwoch mit den Aufstellungsbeschlüssen die Richtung maßgeblich festgelegt hätte. Bereits Sabersky-Erbe Peter Sonnenthal, der nach der zu erwartenden Restitution von mehr als 100 Grundstücke den nördlichen Teil der Siedlung städtebaulich weiter entwickeln will, hat kritisiert, dass so vor dem Runden Tisch schon Fakten geschaffen werden sollen (PNN berichteten). Auch Wigand befürchtete, „dass Nägel eingeschlagen werden“. Am Runden Tisch, zu dem alle Fraktionen, die Bürgerinitiative „Wir in Seehof“ und Peter Sonnenthal eingeladen sind, will man sich über die von Sonnenthal vorgelegten Pläne verständigen und einen Kompromiss suchen.

SPD-Fraktionschef Berndt Längrich stellte klar, dass seine Fraktion ohnehin den Aufstellungsbeschlüssen vorerst nicht zugestimmt hätte. Denn in den Papieren würden einige Begrenzungslinien nicht mit bestehenden Plänen übereinstimmen, weshalb seine Fraktion noch Klärungsbedarf sehe, so Längrich.

Bürgermeister Schmidte sah sich veranlasst, eindringlich die Folgen zu verdeutlichen, die ein Vertagen der Aufstellungsbeschlüsse nach sich ziehen würden: 29 Bauanträge, die zurzeit für Seehof vorliegen würden, könnten nun vom Bauamt nicht bearbeitet werden. KiG