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Potsdam-Mittelmark: Falsche Standortwahl zwingt nun zu Fällungen

100 Bäume verschwinden im Herbst aus dem Teltower Stadtbild

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100 Bäume verschwinden im Herbst aus dem Teltower Stadtbild Teltow - Für rund 100 Bäume im Teltower Stadtgebiet ist im Herbst Fällzeit. Betroffen sind Ebereschen in der Rhein- und Neiße- sowie in der Albert-Wiebach-Straße. Diese Bäume sterben langsam ab, informierte Ralph Dieter vom Bauamt im jüngsten Bauausschuss. Laut einem Fachgutachten weisen die jungen Bäume, die erst 1994 gepflanzt wurden, massive Schäden auf. Die Leittriebe fast aller Bäume sind vertrocknet und der Absterbeprozess setze sich stetig fort. Außerdem sind vor allem die Bäume in der Rheinstraße stark von Misteln befallen. Dieser Halbschmarotzer störe aufgrund der Lichtkonkurrenz das physikalische Gleichgewicht, weshalb die Bäume teilweise nur sehr dünne Äste hätten. Festgestellt wurde auch, dass die Bäume vom Obstbaumsplintkäfer befallen sind. Ebenso haben viele Bäume Obstbaumkrebs. Damit würden sie für die übrige Vegetation einen Infektionsherd darstellen, erklärte Dieter. Schon in der Anwachsphase seien Fehler gemacht worden, ungeeignet sei auch der Standort für diese Baumart, da Ebereschen Halbschatten brauchen. „Die Bäume treten auf der Stelle, weil sie in den ersten Jahren ungenügend gepflegt wurden“, so Dieter. Einige wenige Bäume in der Rheinstraße seien erhaltenswert, da sie offensichtlich von ansässigen Gewerbemietern gepflegt wurden. Für die Herbstpflanzungen sind Baumarten wie Kaiserlinde, Platane und Stieleiche vorgesehen, die wesentlich mehr Volumen bilden würden und so auch besser zu den Baukörpern in der Rheinstraße passen. In der Neißestraße sollen 21 Sumpfeichen gepflanzt werden. Zur Pflanzqualität all dieser Bäume gehören Drahtballen und ein Stammumfang von 18 bis 20 Zentimeter. Außerdem wird eine zweijährige Entwicklungspflege garantiert, zu der regelmäßiges Gießen und das Pflegen von Baumscheiben gehört. Auch im Stadtwald in der Lichterfelde Allee müssen im Herbst 15 tote Bäume gefällt werden, informierte das Bauamt. Da vor allem Straßenbäume sehr großem Stress ausgesetzt sind, appellierte Dieter, die Bäumen in der trockenen Jahreszeit zu gießen. Erfreulich sei, dass einige Teltower, vor deren Häusern Straßenbäume stehen, das bereits tun. Deutlich sichtbar sei das am üppigen Blattwerk. Auch das Anlegen von Baumscheiben und Mulchen helfe den Bäumen, besser über die trockenen Zeiten zu kommen. „Steht der Baum gut im Futter macht das eine Menge aus.“ Solch ein Baum stehe auch sicherer Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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