Potsdam-Mittelmark: „Fehlende soziale Ausrichtung“

Werder (Havel) - Fehlende soziale Ausrichtung beklagt der Werderaner Ortsverband der Linken im Programm von Werner Große (CDU) zur Bürgermeisterwahl. Wie berichtet, tritt der Amtsinhaber am 14. März gegen Peter Kames von den Freien Bürgern an. Zudem wird Kames unterstützt von SPD, Linken und Grünen. Die bisherige erfolgreiche Entwicklung in Werder habe viele Väter und Mütter  – sie sei nicht nur das Verdienst des jetzigen Bürgermeisters, heißt es in der gestern veröffentlichten Presseerklärung der Linken.

Die positive Finanzlage habe vor allem etwas mit der Lage der Stadt im „Speckgürtel“, dem Zuzug wohlhabender Bürger und der Nachfrage als Wohnstandort zu tun. „Wir begrüßen die insgesamt positive Entwicklung der Region in und um Werder, sehen aber in der Orientierung auf Prestigeobjekte eine große Gefahr“, heißt es in der von der Linken-Ortschefin Renate Vehlow und Fraktionschefin Irina Günther unterzeichneten Erklärung. Eine Ausrichtung der Politik auf spektakuläre und teure Vorhaben widerspreche nach ihrer Auffassung „den gemeinwohlorientierten, sozial ausgerichteten und wirtschaftlichen Gemeinschaftszielen, die eine Kommune haben sollte“. Gefordert wird „eine soziale Ausrichtung, orientiert an sozialer Gerechtigkeit“. Notwendig sei zum Beispiel ein stärkeres Engagement gegen Kinderarmut. „Dass Kinderarmut auch in Werder ein nicht geringes Problem ist, zeigen die etwa 300 Kinder, für die eine unterstützte tägliche warme Mahlzeit dringend notwendig wäre“, so die Linken. Soziale Gerechtigkeit bedeute aktuell, die Elternbeiträge für Kita und Hort der Leistungsfähigkeit der Beitragsverpflichteten anzupassen, heißt es in der Erklärung. Es stelle einen krassen Widerspruch dar, wenn Werder als – im Vergleich zu anderen Kommunen – finanziell gut aufgestellte Stadt, hohe Beiträge für Krippen und Kita-Kinder verlange. Hier Änderung zu schaffen, sei eine dringende Forderung der Linken an den neuen Bürgermeister. ldg