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Potsdam-Mittelmark: Ferch ist das schönste Dorf im Landkreis Mit 1. Platz beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ für den Landeswettbewerb qualifiziert

Schwielowsee · Ferch - Als man sich beworben hatte, lautete das Ziel, nicht Letzter zu werden. Jetzt hat Ferch den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“gewonnen.

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Schwielowsee · Ferch - Als man sich beworben hatte, lautete das Ziel, nicht Letzter zu werden. Jetzt hat Ferch den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“gewonnen. Unter 15 Teilnehmern kam das Dorf am Schwielowsee auf Platz 1 und bekam gestern von Landrat Lothar Koch (SPD) eine von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse spendierte Prämie von 2500 Euro überreicht.

Eveline Vogel, Vorsitzende der Wettbewerbskommission, begründete die Entscheidung mit der Entwicklung, die Ferch seit den 90er Jahren genommen hat: Von Anfang an hätten Rahmenpläne und dann der Flächennutzungsplan dafür gesorgt, dass trotz der baulichen Verdichtung die dörflichen Strukturen erhalten bleiben. Bei Fördermitteln und Kooperationen seien alle Register gezogen worden, um das Dorf voranzubringen. Kitas, Plätze, Radwege, Straßen und nicht zuletzt die Uferpromenade hatten überzeugt.

Gepflasterte Rinnen an den Straßenrändern, Lattenzäune, kein Baumarktkitsch in den Vorgärten – es waren zum Teil auch recht praktische Aspekte, mit denen die Jury zu ihrem Urteil fand. Auch mit dem noch laufenden Ausbau des Kossätenhauses zum Museum der Alten Havelländischen Maler und der Gestaltung der Kulturscheune zum Veranstaltungshaus konnte Ferch punkten. Ortsbürgermeister Roland Büchner räumte ein, dass man gegenüber anderen Dörfern durch Wasser, Wald und Autobahnanschluss in der Entwicklung auch etwas im Vorteil gewesen sei.

Doch die Auszeichnung wird nicht nur für das Erscheinungsbild, sondern auch für den Geist und die inneren Werte eines Dorfs vergeben. Hier überzeugte die Gestaltung des dörflichen Lebens durch die insgesamt 13 Fercher Vereine, vom Kulturforum Schwielowsee bis zum Anglerverein. Wer Ferch kennt, sah die Begründung auch im Publikum sitzen: Ob Helga Martins, Vorsitzende des Vereins Malerkolonie Ferch, Helga Schmiedel vom Heimatverein, Tilo Gragert, Inhaber des Bonsaigartens oder Ralf Ellguth von der Freiwilligen Feuerwehr Die Fercher Obstkistenbühne und die Jagdhornbläser umrahmten das Programm, die Hortkinder waren mit ihrem Potpourri ein weitere Farbtupfer der gestrigen Auszeichnungsveranstaltung.

Gewürdigt wurden hier auch die Zweit- und Drittplatzierten, Wiesenburg (1500 Euro) und Dippmansdorf (1000 Euro). Sonderpreise vergab die Jury für Derwitz („aktives Dorf bei der Entwicklung des ländlichen Tourismus“), Jeserig („aktives Dorf bei der Natur- und Landschaftspflege“) und Krahne („aktives Dorf bei der Pflege dörflicher Traditionen“).

Die Wettbewerbe finden alle drei Jahre statt und Landrat Koch machte keinen Hehl daraus, dass damit auch eine DDR-Tradition ungebrochen bleibt: Seinerzeit hieß der Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Allerdings habe es auch in der BRD die Wettbewerbe bereits seit 1961 gegeben. Für den Landrat sind sie heute mehr denn je eine Antwort auf den demographischen Wandel. Gerade die Dörfer in der märkischen Peripherie müssten um ihre Attraktivität und ihre Einwohner kämpfen.

Für Ferch ist die Arbeit nicht getan: Das Malerdorf mit seinen 1700 Einwohnern hat sich mit dem ersten Platz zum Brandenburgischen Landeswettbewerb im Herbst qualifiziert. Ortsbürgermeister Büchner krempelte gestern deshalb schon wieder die Ärmel hoch und blickte in Richtung von Bürgermeisterin Kerstin Hoppe: „Für den Landeswettbewerb müssen wir noch einiges tun.“ Henry Klix

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