Potsdam-Mittelmark: Fernwärme für weitere Wohngebiete?
Umweltaspekt wird in Teltow heftig diskutiert
Stand:
Teltow - Es ist nicht ausgeschlossen, dass künftig weitere Wohngebiete an das Fernwärmenetz der Stadt Teltow (FWT) angeschlossen werden. Das kündigte FWT-Chef Wilhelm Prögel im Hauptausschuss am Montag an. Damit könnten sich die Heizkosten aber erhöhen.
Bis jetzt seien der Bereich Ruhlsdorf und Gartencenter Pflanzenkölle noch nicht an die FWT-Versorgungsleitungen angeschlossen. Eine Erweiterung müsse aber noch unter wirtschaftlichen Aspekten abgewogen werden, erklärte Prögel. Bereits am Fernwärmenetz sind hingegen die großen Wohngebiete Teltows, darunter das Mühlen- und Postviertel. „Wenn dort ein Bauherr ein neues Gebäude errichtet, unterliegt er dem Fernwärmezwang“, so Prögel. Gleichzeitig relativierte er Aussagen seines Technischen Leiters, der im jüngsten Bauausschuss geäußert hatte, dass die Erweiterung des Satzungsgebietes aus wirtschaftlichen Zwängen erfolge (PNN berichteten). „Die Wirtschaftlichkeit ist erst in zweiter Linie wichtig“ – davor rangiere der Umweltschutz, so Prögel.
Das Argument Umweltschutz hatte bereits im Bauausschuss zu einer hitzigen Debatte geführt. So soll die Netzerweiterung den Schadstoffausstoß der Heizwerke verringern. Denn statt an mehreren Öfen werde Fernwärme nur an einer Stelle produziert. Doch da es sich dabei um das Holzheizwerk in der Oderstraße handelt, konnten nicht alle Ausschussmitglieder das Argument Umweltschutz nachvollziehen. Hier werde schlechtes Abfallholz verbrannt, monieren die Kritiker. Auch der Wirkungsgrad des Heizwerkes liege nur bei 40 Prozent. Schuld sei die fehlende Kraft-Wärme-Kopplung. Eine Gastherme erreiche hingegen einen Wirkungsgrad von 100 Prozent und auch die Feinstaubemission falle weg, die bei einer Holzverbrennung unvermeidbar sei. Doch im künftigen Satzungsgebiet, zu dem auch der Biomalz-Gewerbehof gehört, darf nur noch mit Fernwärme geheizt werden statt mit Gas. Auf Gas hatte die Geschäftsleitung vor einiger Zeit umgestellt, da das um die Hälfte billiger ist als Fernwärme. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: