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Potsdam-Mittelmark: Fest verankert in der Erde ist das Schild Teltow will Einbahnstraße verkürzen und scheitert

Teltow - In Zeiten knapper Kassen wird so manches gekürzt. Kürzlich berieten Teltows Stadtverordnete darüber, die Bäckerstraße um 20 Meter zu kürzen.

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Teltow - In Zeiten knapper Kassen wird so manches gekürzt. Kürzlich berieten Teltows Stadtverordnete darüber, die Bäckerstraße um 20 Meter zu kürzen. Allerdings ging es ihnen dabei nicht um ein weiteres Bauprojekt in der Altstadt, sondern nur um ein kleines Schild am Straßenrand. Das ist rot und kreisrund mit einem weißen Balken in der Mitte und signalisiert Autofahrern, dass sie hier nicht durchführen dürfen, denn die Bäckerstraße ist eine Einbahnstraße. Nun schlug die Fraktion CDU/Bündnisgrüne vor, das Schild amtlich zu versetzen. Grund: So wäre das als Parkplatz genutzte Eckgelände auch vom Marktplatz her für Autofahrer erreichbar. Ein Vorschlag, der sich erst einmal vernünftig anhört. Doch es hat nicht sollen sein. Eigentlich ginge es nur darum, etwas zu legalisieren, was viele bereits tun, erläuterte Karla Weber (CDU) den Antrag ihrer Fraktion. „Ein durchaus sinnvolles Anliegen", befand denn auch Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD), merkte aber noch an, dass die Sache nicht ganz ungefährlich sei, weil so eine gekürzte Einbahnstraße ja auch zu Irritationen führen kann. Doch einige Abgeordnete erhellten die Debatte mit eigenen Erfahrungsberichten. Fazit: Es geht und bisher ist auch nichts passiert, nicht einmal Knöllchen gab es. In der leidenschaftlichen Debatte wurden aber auch Stimmen laut, die warnten: „Wir öffnen hier ein Tor, das wir dann nicht mehr zukriegen!" Da nicht ganz auszuschließen sei, dass die Verkehrsbehörde, ihren amtlichen Segen für das Projekt versage, schlug Jürgen Schäfer (FDP) eine einfache Lösung vor: Den Parkplatz wieder von der Marktseite her öffnen, so wie früher. Doch da wurde klar, so einfach ist das nicht mehr. Das Grundstück gehört einem privaten Besitzer und der wäre eigentlich berechtigt, das wilde Parken zu untersagen, stellten die Abgeordneten fest. So kamen die Stadtverordneten nach 20-minütiger Debatte zu dem Schluss, den Antrag abzulehnen. Kommentar aus den Zuschauerreihen: „Haben wir wirklich keine anderen Sorgen?" Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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