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Bild der Verwüstung gestern auf dem Campingplatz Himmelreich. Der Sachschaden wird auf rund 150 000 Euro beziffert.

© Andreas Klaer

Potsdam-Mittelmark: Feuer im „Himmelreich“

Sieben Wohnwagen auf Caputher Campingplatz abgebrannt / 150 000 Euro Sachschaden

Stand:

Schwielowsee - Den Betroffenen haben am Dienstagabend die Tränen in den Augen gestanden: Auf dem Caputher Campingplatz „Himmelreich“ brannten sieben Wohnwagen komplett ab. Ein Dauercamper hatte gegen 19.30 Uhr die Flammen an einem der Wohnwagen auf dem Platz gesehen und die Feuerwehr informiert. Die Leitstelle schickte anfangs nur die Feuerwehren aus Caputh und Geltow vor Ort, die holten sich sofort Verstärkung aus Werder und Ferch, so Einsatzleiter Dennis Hartmann gegenüber den PNN. „Der Brand muss sich sehr schnell ausgedehnt haben. Wir haben sofort gesehen, dass wir das allein nicht schaffen.“

Bei Eintreffen der Feuerwehr hätten bereits alle sieben Wohnwagen in Flammen gestanden. Anfangs hätte sich das Löschteam darauf beschränkt, ein Übergreifen des Feuers auf die in der Nachbarschaft stehenden Wohnwagen zu verhindern, sagte Hartmann. Mit dem Löschwasser wurden sie abgekühlt. So auch die Bereiche, in denen sich Propangasflaschen befanden: „Wir konnten 25 Gasflaschen aus den brennenden Wohnwagen bergen, es gab zum Glück keine Explosionen“, so Hartmann. Allerdings wurden bei dem Einsatz drei Feuerwehrleute leicht verletzt, eine Feuerwehrfrau musste mit einem verstauchten Fuß ins Krankenhaus gebracht werden.

35 Feuerwehrleute waren mit sechs Löschfahrzeugen im Einsatz, die auch alle gebraucht wurden. Eine Fläche von 80 Metern mal 30 Metern stand in Flammen. Einsatzleiter Hartmann ist froh, dass der Brand nicht in einem trockenen Sommermonat ausgebrochen ist. „Das wäre schlimmer ausgegangen.“ Die Löscharbeiten waren erst gegen 23 Uhr abgeschlossen. Von den Wohnwagen ist fast nichts mehr übrig geblieben.

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln in alle Richtungen. Ein technischer Defekt könne ebenso wenig ausgeschlossen werden wie Brandstiftung, wie es hieß. Gestern waren die Kripo und ein Brandgutachter vor Ort und sicherten Spuren. Der Sachschaden wurde auf rund 150 000 Euro beziffert. Die Wohnwagen der Dauercamper, die im Winter auf dem Platz bleiben, waren zum Teil mit Holzkonstruktionen und Terrassen umbaut. Einer der Wohnwagen war völlig neu. Einige benachbarte Wohnwagen wurden durch die Hitze beschädigt: Die Kunststoffkarossen verformten sich leicht und schlugen Blasen. Auch einige verkohlte Bäume müssen nun wohl gefällt werden.

Auf dem Campingplatz war man gestern dankbar für den schnellen und beherzten Einsatz der Feuerwehren. „Die ersten Löschfahrzeuge waren sehr schnell vor Ort, die Feuerwehrleute haben hervorgegangene Arbeit geleistet“, sagte Heiko Hüller. Er verwaltet derzeit den Campingplatz für seinen Schwiegersohn Roger Groß, der den Platz seit einigen Jahren von der Gemeinde gepachtet hat und gestern von seinem Skiurlaub aus Österreich zurückkehrte. „Wir haben die betroffenen Eigentümer sofort informiert, sie haben zum Teil noch bei den Löscharbeiten zugeschaut“, so Hüller. „Wir werden tun was wir können, um ihnen zu helfen.“

Der Campingplatz Himmelreich besteht seit den 20er Jahren am Templiner See. Nach eigenen Angaben gibt es rund 200 Dauercamper auf der Anlage. Die offizielle Saison beginnt zwar erst am 1. April, die ersten Dauercamper sind durch die milden Witterung aber schon wieder da. Die sieben abgebrannten Wohnwagen waren zum Glück noch nicht bewohnt. Henry Klix

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