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Potsdam-Mittelmark: Feuerwehren in Werder rücken zusammen Aus Werders Ortswehren werden drei Löschzüge

Werder (Havel) - Rund 200 Feuerwehreinsätze gab es dieses Jahr bereits in Werder. Ob Unfall, Feldbrand, Fehlalarm – die Werderaner Ortswehr ist jedes Mal mit Tatütata ausgerückt.

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Werder (Havel) - Rund 200 Feuerwehreinsätze gab es dieses Jahr bereits in Werder. Ob Unfall, Feldbrand, Fehlalarm – die Werderaner Ortswehr ist jedes Mal mit Tatütata ausgerückt. Denn ob auch die kleinen Ortswehren auf Zugstärke kommen, um im Ernstfall helfen zu können, ist nie ganz sicher. Das soll sich mit der neuen Feuerwehrstruktur, die Stadtwehrführer Lothar Boreck am Donnerstag im Hauptausschuss vorgestellt hat, ändern.

Aus den sieben Ortswehren sollen ab Januar drei Löschzüge gebildet werden, die für ihre jeweilige Region zuständig sein sollen. Ein Löschzug soll auch künftig die Werderaner Ortswehr stellen. Den zweiten Löschzug sollen die Wehren in Glindow, Plötzin und Plessow bilden, den dritten Töplitz, Phöben und Derwitz. Die Standorte stehen mit der neuen Aufstellung nicht zur Debatte, wie Boreck betonte. Allerdings werden die Führungsstrukturen den Löschzügen angepasst.

Die Ortswehren sollen sich im „Rendezvous-System“ am Einsatzort zu ihren Löschzügen vereinigen, die dann 22 Mann stark sind. Boreck will damit die regionale Verantwortung der Ortswehren stärken, die technisch durchweg sehr gut ausgestattet seien. „Motivierung durch Dienstbeteiligung“ nennt er als Motto. Die Ortswehr in der Kernstadt werde aufgrund der Einsatzstärke und der Sondertechnik die Feuerwehr mit den meisten Einsätzen bleiben – aber deutlich entlastet, wie Boreck hofft.

Mit der neuen Struktur begegne man auch einem anderen Problem: Die Zahl der aktiven Freiwilligen Feuerwehrleute nimmt Jahr für Jahr ab. Laut Boreck ist die Zahl in Werder und den Ortsteilen in den vergangenen fünf Jahren von 156 auf 130 gesunken. Im April musste die Bliesendorfer Feuerwehr, in der es nur noch zwei Aktive gegeben hatte, dicht gemacht werden, Kemnitz und Petzow ereilte dieses Schicksal schon vor Jahren.

Boreck ist angesichts des demografischen Wandels auch unklar, wo der Feuerwehrnachwuchs herkommen soll. Hoffnung macht die Jugendfeuerwehr, deren Mitgliederzahl sich in fünf Jahren aufgrund der besseren Organisation von 70 auf 115 erhöht hat. Potenziale sieht Boreck auch bei Einwanderern.

Mit der neuen Feuerwehrstruktur soll sich die Entschädigung verändern, es geht – je nach Dienstgrad – um ein- bis knapp dreistellige Beträge im Monat. In den Ortsteilen soll die Entschädigung künftig wachsen, in Werder etwas niedriger ausfallen, aber immer noch leicht höher als bei den Ortswehren. Aus Werders Feuerwehr gibt es Widerstände dagegen, die Motivation sei in Gefahr, wird gewarnt. Bürgermeister Werner Große (CDU) will die Bedenken nochmal prüfen. Henry Klix

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