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Von Hagen Ludwig: Finale im Kandidatenduell

Rainer vom Lehn und Ute Hustig machen mobil für die Stichwahl um das Nuthetaler Bürgermeisteramt

Stand:

Nuthetal - Der unabhängige Kandidat Rainer vom Lehn und oder Ute Hustig von den Linken – wer wird Bürgermeister der Gemeinde Nuthetal für die nächsten acht Jahre? Diese Frage wird am kommenden Sonntag entschieden. In der ersten Runde hatten sich Hustig mit 36,5 Prozent und vom Lehn mit 25,1 Prozent gegen die Mitbewerber Monika Zeeb (SPD) und den unabhängigen Kandidaten Torsten Zado durchgesetzt. Weil keiner eine absolute Mehrheit erreicht hat, ist eine Stichwahl notwendig geworden. Jetzt gilt es im Kandidatenduell noch einmal die Konturen zu schärfen. Im Vorfeld der ersten Wahlrunde hatten Hustig und vom Lehn Konsens in vielen grundsätzlichen Dingen wie etwa einer sparsamen Haushaltspolitik oder einer behutsamen Ortsentwicklung erkennen lassen.

„Vor der Stichwahl haben wir jetzt eine vollkommen andere Situation“, sagte vom Lehn gestern den PNN. Im Gespräch mit den Einwohnern habe sich gezeigt, dass die Frage von Parteibindung oder Unabhängigkeit mehr in den Vordergrund gerückt sei. Vom Lehn wird zwar von den Grünen und der CDU unterstützt – er hat jedoch stets betont, dass er parteilos ist und als unabhängiger Kandidat antritt. „Als Bürgermeister wäre ich nach allen Seiten hin offen und könnte ohne ideologische Hemmschwellen agieren“, so vom Lehn. In den kommenden Tagen plant er noch einmal zwei Wahlveranstaltungen jeweils um 19 Uhr im Saarmunder Gasthof zum Mühlengrund und am Donnerstag in der Rehbrücker Schulaula. „Dabei möchte ich mich vor allem als Person vorstellen. Diese Seite ist ist beim Wahlforum mit allen vier Kandidaten zu kurz gekommen“, sagte vom Lehn.

So habe er sich in den vergangenen Jahren stark für soziale Belange in der Gemeinde eingesetzt. Als Beispiel nennt der Vater von drei Kindern sein ehrenamtliches Engagement für ökologische Projekte an der Schule. In der Gemeindevertretung leitet vom Lehn den Ortsentwicklungsausschuss und setzt dort unter anderem auf eine Dialogplanung mit den Bürgern. Als Diplomingenieur für Landschaftsplanung und Projektleiter diverser Großprojekte verfüge er fachlich über alle Voraussetzungen für das Bürgermeisteramt, so vom Lehn. Gegenwärtig absolviert er zusätzlich ein Studium für Grundstücksmanagement.

Diese Erfahrungen wolle er nutzen, um die Verwaltungsarbeit in der Gemeinde und speziell die Kommunikation mit den Bürgern zu verbessern.

Ute Hustig setzt auch in der Endrunde des Wahlkampfes weiter auf das Thema Bürgerbeteiligung. Mittelfristig will die derzeitige Referatsleiterin bei der Landesinvestitionsbank einen Bürgerhaushalt einführen, um die Nuthetaler direkter in die Finanzplanung einzubeziehen. „Zudem möchte ich eine Einwohnerbeteilungssatzung einführen, wie es sie unter anderem schon in der Stadt Bernau gibt“, sagte Hustig gestern den PNN. Darin würden zum Beispiel die Kriterien zur Einberufung von Einwohnerversammlungen etwa zu wichtigen Bauvorhaben oder anderen allgemeinen Problemen im Ort, geregelt. „Den Anfang hat meine Fraktion ja bereits mit Foren zum Flächennutzungsplan gemacht“, erklärte Hustig. Das sei für sie ein Element linker Politik auf kommunaler Ebene. „Grundsätzlich geht es in der Gemeindearbeit jedoch um Sachthemen und nicht um Parteilinien“, so Hustig. Als Finanzausschussvorsitzende habe sie in der Vergangenheit bewiesen, dass sie fraktionsübergreifend agieren könne. Spezielle Wahlveranstaltungen plant Hustig nicht mehr. Sie will ihre Positionen vor allem noch einmal an Infoständen erläutern.

Die Neuwahl des Bürgermeisters ist notwendig geworden, weil der bisherige Amtsinhaber Gerhard Ling (CDU) mit Erreichen des 65. Lebensjahres einen Antrag auf Versetzung in den Ruhestand gestellt hatte. Auch bei der Stichwahl kommt es auf die Wahlbeteiligung an. Der Sieger braucht eine einfache Mehrheit, jedoch mindestens 15 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten.

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