Potsdam-Mittelmark: „Fliegen“ in einer Nacht

Wenn heute die Sonne aufgeht, dürfte Erik „Erx“ Burmeister gerade am Ende seiner Kräfte sein. Zusammen mit seinen vier Bandkollegen von Ap-prox will der 20-jährige Seddiner dann den ersten „endlich professionellen“ Demo-Song der jungen Gruppe aufgenommen haben. Dazu haben sie einen Nachttermin ab 22 Uhr in der renommierten Berliner School of Audio Engineering organisiert. Bis acht Uhr haben sie Zeit. „Das wird sicher stressig, aber wir packen das schon“, sagt Erx.

Sowieso haben die vier jungen Musiker in diesen Tagen viel um die Ohren. Denn neben der Aufnahme steht am Wochenende noch ein Auftritt beim „Gegen den Strom“-Festival in Michendorf an. Konzerte sind für die Band derzeit das wichtigste, sagt Erik Burmeister: „Wer einmal auf einer Bühne gestanden hat, will da so schnell nicht wieder runter.“

Damit es solche Momente noch oft gibt, proben Ap-prox manchmal auch mehrmals pro Woche. 2007 fand sich die Formation per Annonce und konnte sich schnell auf einen Stil einigen: Vielseitige Rockmusik mit möglichst anspruchsvollen Texten in deutscher Sprache, wie Gitarrist Christopher Falkenthal erzählt.

Ein Beispiel dafür: „Mond und Fernsehturm“. In dem zunächst unruhig wirkenden Song geht es um Umweltverschmutzung in Berlin, der Mond scheint und weint über der Hauptstadt. „Wir sind zwar keine politische Band, aber setzen uns kritisch mit dem auseinander, was um uns herum passiert“, sagt Erik Burmeister. So gibt es auch einen flotten Song über die Liebe: „Draufgänger“. Thema ist dabei nicht ein Macho, stellt Burmeister klar: „Es geht um einen jungen Mann, der für seine Liebe draufgeht.“ Solche Doppeldeutigkeiten mögen Ap-prox, betonen die Musiker immer wieder gern.

Auf zweierlei Weise lässt sich auch der Song „Fliegen“ verstehen, den Ap-prox – wenn alles gut gegangen ist – in der Nacht aufgenommen haben. Thema ist vordergründig schnelles Autofahren – und wie dies in Verbindung mit Drogen schnell noch gefährlicher werden kann Christopher Falkenthal freut sich schon, wenn er das Stück in spätestens einem Monat auf der Internetseite von Ap-prox veröffentlichen kann: „Der Song ist ein Brett.“HK

Das „Gegen den Strom“-Konzert findet am Samstag ab 17 Uhr bis 21.30 Uhr statt. Adresse ist der Michendorfer Jugendklub in der Potsdamer Straße. Unter anderem spielt auch die Band Sprachfehler. Der Eintritt kostet zwei Euro. Ap-prox sind im Internet unter www.approx.de zu finden.