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Potsdam-Mittelmark: Fliegerbombe ohne Probleme entschärft

Einstündige Sperrung der A 10 sorgte für Staus / Systematische Suche bei Ferch vorerst beendet

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Schwielowsee - Kurz nach 10.30 Uhr konnte Manuel Kunzendorf vom Kampfmittelbeseitigungsdienst am Mittwoch Entwarnung geben. Ohne Probleme war es ihm gelungen, eine englische 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in einem Waldstück am südlichen Berliner Ring zu entschärfen. Die dafür notwendige Vollsperrung der A 10 zwischen Michendorf und dem Autobahndreieck Potsdam konnte nach rund einer Stunde aufgehoben werden. Gesperrt waren auch die Kreisstraße zwischen Ferch und Neuseddin sowie die Anschlussstelle Ferch. Wie berichtet, war der Blindgänger am Dienstag am Bahnhof Ferch-Lienewitz gefunden worden.

Ursprünglich war von einer zweistündigen Sperrung der A 10 ausgegangen worden. Die Verkehrsbeeinträchtigungen haben sich nach Angaben der Polizei in Grenzen gehalten. Der Verkehr staute sich in jeder Fahrtrichtung auf etwa zehn Kilometer Länge jeweils bis zu den Autobahndreiecken Werder und Nuthetal. Während der Sperrung wurden die Fahrzeuge am Dreieck Potsdam auf die A 9 sowie an der Anschlussstelle Michendorf von der Autobahn herunter auf die B2 abgeleitet. Auf den Umleitungsstrecken der B 2 sowie den angrenzenden Kreis- und Bundesstraßen sei es laut Polizeisprecher Heiko Schmidt wegen der hohen Verkehrsbelastung zu leicht stockendem Verkehr gekommen. Verkehrsunfälle wurden nicht registriert. Um 11.30 Uhr meldete der Polizeihubschrauber auf allen betroffenen Straßen und Autobahnen wieder fast normal fließenden Verkehr ohne relevante Staus. An den Umleitungsstrecken waren insgesamt 28 Polizeibeamte im Einsatz. Auch der Regionalbahnverkehr der Linie 22 zwischen Michendorf und Potsdam Hauptbahnhof lief schnell wieder an. Die Bahnverbindung war von 8 bis 11 Uhr unterbrochen.

Der Bombenfund war kein Zufall. Im Vorfeld geplanter Forstarbeiten war das Waldgebiet bei Ferch in den vergangenen Tagen gezielt abgesucht worden. Für die Zeit der Entschärfung richtete die zuständige Gemeindeverwaltung Schwielowsee um den Bombenfundort einen Sperrkreis ein. Siedlungsbereiche waren nicht betroffen, Evakuierungen mussten nicht eingeleitet werden.

Die Absperrung des Waldgebietes sei reibungslos verlaufen, sagte Karsten Gericke, Sachgebietsleiter für Ordnung und Sicherheit in der Gemeindeverwaltung Schwielowsee, den PNN. 30 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr waren in Bereitschaft, um schnell auf eventuelle Notsituationen reagieren zu können. Dass in den nächsten Tagen weitere Blindgänger bei Ferch gefunden werden sei sehr unwahrscheinlich, sagte Gericke. Der Blindgänger sei am letzten Tag der systematischen Suchaktion entdeckt worden.

In den vergangenen Jahren mussten im Wald zwischen Ferch und dem weitläufigen Rangierbahnhof Seddin bereits eine Vielzahl von Bomben gesprengt oder entschärft werden. Der Rangierbahnhof war im 2. Weltkrieg eines der Hauptangriffsziele der Alliierten. In den letzten Kriegstagen tobten heftige Kämpfe im Wald bei Seddin und Ferch.

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