KulTOUR: Flüchtige Eindrücke
Die Zehlendorfer Malerin Irmgard Groschopp stellt ihre Bilder im Kleinmachnower Rathaus aus
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Kleinmachnow - Irmgard Groschopp ist eine Spätberufene. Erst im Rentenalter konnte sich die Zehlendorferin ganz ihrem großen Hobby, der Malerei, widmen. Als eine Möglichkeit innere Bilder zu schaffen, versteht sie ihre Arbeiten. Fabulieren, erfinden, spielen und experimentieren – die ganze Bandbreite der Phantasie fließt in ihre Bilder ein. Die Natur ist ihr dabei Vorbild. Am Mittwoch eröffnete Irmgard Groschopp vor knapp 40 Gästen eine Ausstellung ihrer Arbeiten im Kleinmachnower Rathaus, die dort noch bis zum 28. August zu sehen sind.
Unter dem Titel „Landschafts-Variationen“ hat Irmgard Groschopp 45 meist kleinformatige Bilder zusammengestellt. Ihre Vorbilder, die Impressionisten, sind dabei unverkennbar, die Parallelen zu Monet, van Gogh oder Korovin dabei oft überdeutlich. Und wie die Impressionisten verzichtet auch Irmgard Groschopp auf allzu grelle Farbeffekte. Nur ab und an dominiert Gelb oder ein paar Tupfer Rot wie auf dem Bild „Im Gewächshaus / Botanischer Garten“. Kornfelder, Rapsfelder, Bootshäuser an der Ostsee, Rieselfelder hinter Teltow oder die Kirche in Kleinmachnow, für ihre Bilder durchwandert Irmgard Groschopp die Landschaft und hält ihre Eindrücke auf dem Skizzenblock fest. Erst zu Hause verarbeitet sie diese Skizzen mit Acryl, Gouache, Ölkreide oder mit Tusche und Feder. Oft kann das, was sie in der Landschaft aufs Skizzenpapier zeichnete, auf ihren Bildern nur noch als Ahnung übrig bleiben. Irmgard Groschopp lässt beim Malen die Bilder neu entstehen,lässt sich dabei von Stimmungen und Empfindungen leiten. Dunkle Seiten scheinen Irmgard Groschopp dabei nicht zu stören. Ihre Bilder strahlen fast durchweg in einem ständigen Frühling. Mal ist sie ganz nah dran, dann wieder blickt sie aus der Ferne und lässt die Landschaft in den Farben verschwimmen.
Der Mensch fehlt auf den Bildern der Irmgard Groschopp, nur seine Spuren in der Landschaft sind ihr Motive wert. Mal ist es die Hakeburg, mal die Bäkemühle oder die Kettenbrücke in Budapest. Ob diese oder die große Zahl der Landschaftsbilder, Irmgard Groschopps Arbeiten laden nur zum kurzen Verweilen ein. Die gemalten Stimmungen und Eindrücke verflüchtigen sich wieder schnell. Wirklich Bannkraft fehlt. Dirk Becker
Die Ausstellung „Landschafts-Variationen“ ist noch bis zum 28. August im Rathaus Kleinmachnow, Adolf-Grimme-Ring 19 zu sehen.
Dirk Becker
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