Potsdam-Mittelmark: Flüchtling kämpft um seine Familie Mahnwache vor dem Auswärtigen Amt
Bad Belzig - Mit jedem Tag wächst die Sehnsucht. Seit mehr als einem Jahr ist Jalal al Mukdad von seiner Frau und seinen drei Kindern getrennt.
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Bad Belzig - Mit jedem Tag wächst die Sehnsucht. Seit mehr als einem Jahr ist Jalal al Mukdad von seiner Frau und seinen drei Kindern getrennt. Noch immer wartet die Familie des vor gut einem Jahr nach Deutschland geflohenen Syrers auf ein Visum. Und es könnte noch Monate dauern, bis der in Bad Belzig heimisch gewordene Mann seine Familie in die Arme schließen kann.
Seit dem gestrigen Dienstag ist Jalal al Mukdad in Berlin, um zu zeigen, wie sehr er seine Familie vermisst. Zehn Tage lang wolle er mit Freunden vor dem Auswärtigen Amt am Werderschen Markt eine Mahnwache halten und für Erleichterungen bei der Familienzusammenführung demonstrieren. Von dem in Bad Belzig ansässigen Verein „people meets people“, der auch eine Unterschriftenaktion initiierte, werden sie dabei unterstützt. „Ich kann nicht schlafen, nicht denken, nichts Sinnvolles tun“, klagt al Mukdad. Wie er müssen viele Väter meist Monate, oft mehr als zwei Jahre auf ihre Familien warten, weil die Antragsstellung so lange dauert. Zudem werden die Hürden immer höher gelegt, berichtet er. Immer mehr syrische Flüchtlinge werde nur noch subsidiärer Schutz zugesprochen, verbunden mit einer Aufenthaltsgenehmigung für ein Jahr. Anspruch auf Familienzusammenführung gäbe es dann nicht. Überhaupt könnten Anträge erst wieder in zwei Jahren gestellt werden, weiß al Mukdad, der im Juni 2015 aus dem Kriegsgebiet im Süden Syriens geflohen ist. Auch die fehlende Unterstützung von Botschaften oder in humanitären Notfällen wird von den Geflüchteten beklagt.sos
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