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Potsdam-Mittelmark fördert Umbau mit 400 000 Euro: Flüchtlinge sollen in Wohnungen
Der Landkreis Potsdam-Mittelmark will Flüchtlinge weniger in Gemeinschaftsunterkünften unterbringen, sondern vermehrt in Wohnungen. Und schafft deshalb finanzielle Anreize.
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Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis will künftig mehr Flüchtlinge in Wohnungen statt in Gemeinschaftsunterkünften unterbringen. Als Anreiz für Wohnungsbesitzer sollen in diesem und dem kommenden Jahr jeweils 200.000 Euro Fördermittel bereitgestellt werden, um Wohnungen zu sanieren.
„Seit dem Jahr 2013 ist eine Unterbringung der Flüchtlinge in Wohnungen nur in geringem Maße gelungen“, sagt Fachbereichsleiter Thomas Schulz. Die meisten seien in großen Unterkünften wie in Teltow oder Stahnsdorf untergebracht. Für die Asylbewerber angemessener Wohnraum sei aber nicht nur im berlinnahen Raum, sondern überall im Landkreis vorhanden, heißt es im Antrag von Schulz, der am 14. Juli im Finanzausschuss behandelt werden soll. Mit der neuen Richtlinie sollen sowohl private als auch kommunale Wohnungseigentümer Anreize bekommen, um flächendeckend Wohnungen für die wachsende Zahl an Flüchtlingen bereitzustellen.
Unterkunft nur zwei Kilometer zur nächsten Bushaltestelle
Auch wenn die Unterkünfte im ländlichen Raum liegen sollen, dürfen sie nicht weiter als zwei Kilometer von der nächsten Bushaltestelle entfernt sein. „Diese Distanz finden wir gerade noch verträglich“, so Schulz gegenüber den PNN. Die nächste Kita, Schule und der nächste Supermarkt müssen mit dem Bus erreichbar sein. Auch ein Allgemeinmediziner und ein Kinderarzt in höchstens 15 Kilometern Entfernung müssen mit dem Bus erreichbar sein.
Für wie viele Menschen mit dem Geld Wohnraum geschaffen werden kann, kann Schulz noch nicht sagen. Das hänge von der Größe der geförderten Wohnungen ab. Der Landkreis plant, maximal 50 Prozent der Sanierungskosten zu erstatten. Für Wohnungen bis 65 Quadratmeter Größe werden bis zu 10.000 Euro übernommen, bis 90 Quadratmeter 20.000 Euro. Die Zahlung pro Bauherr wird auf höchstens 50.000 Euro begrenzt. Werden mehr Fördermittel als die jährlich 200.000 Euro abgerufen, kann das Programm Schulz zufolge noch einmal aufgestockt werden. Nach den Ausschüssen muss noch der Kreistag dem Antrag zustimmen.
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