Saarmund: Flugzeugabsturz nahe Potsdam - Ursache unklar
UPDATE. Bei einem Flugzeugunglück in Saarmund bei Potsdam sind am Samstag drei Menschen ums Leben gekommen. Ein Segelflugzeug ist am Nachmittag mit einem Ultraleichtflugzeug in der Luft zusammengestoßen. Die Unglücksursache war am Sonntagmittag noch unklar.
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Von Peter Könnicke
Saarmund. Das Segelflugzeug ist völlig zerstört. Das Ultraleichtflugzeug ist auch nur noch ein Trümmerhaufen. Auf dem Flugplatz in Saarmund sammeln Kriminaltechniker und Spezialisten Reste der Flugzeuge ein. Sie vermessen den Unglücksort, fotografieren die Trümmerteile. Akribisch wird so nach der Ursache für das Unglück gesucht, das sich hier zuvor ereignet hatte.
Über dem Flugplatz Saarmund bei Potsdam waren am Samstagnachmittag gegen 15.45 Uhr zwei Flugzeuge frontal zusammengestoßen. Beide Flugzeuge stürzten ab. Drei Männer kamen uns Leben. Sie hatten keine Chance und waren nach ersten Erkenntnissen sofort tot. Die Ursache der Katastrophe ist noch unklar. Die Identität der Opfer auch. Es handelt sich um die beiden Piloten und einen weiteren Insassen des Ultraleichtflugzeuges. Alle Opfer sind Männer.
Am Unglücksort gibt Polizeihauptkommissar Jörg Schmidt am Sonntag Auskunft, sofern das schon möglich ist. Nach ersten Erkenntnissen war das Segelflugzeug gerade gestartet und befand sich im Steigflug, sagt Schmidt. Das Ultraleichtflugzeug kam von außerhalb. In welcher Höhe die Flugzeuge zusammenstießen, sei noch nicht bekannt.
Die Wracks liegen nach dem Unfall etwa 250 Meter voneinander entfernt auf dem Flugplatz. Der Flugbetrieb ist eingestellt. Der Unglücksort ist weiträumig mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Am Rand stehen ein paar Männer, die seit Jahren am Flugplatz
abheben und landen. Einer der Hobby-Piloten sagt, es hätten am Samstag sehr gute Flugbedingungen geherrscht. Doch selbst bei besten Bedingungen gebe es - wie auf der Straße auch - immer wieder Unfälle in der Luft - aus Unachtsamkeit oder Leichtsinn.
Am Flugplatz Saarmund gibt es keinen Tower. Die Piloten fliegen auf Sicht, wie es heißt. Der Hobby-Pilot vermutet, dass der Ultraleichtflieger nicht dort lang flog, wo er hätte entlang fliegen müssen. Nach ersten Kenntnissen jedenfalls sei der Segelflieger noch im Startmanöver gewesen und sei noch in die Höhe gezogen worden. Er habe so nicht reagieren und ausweichen können.
Die genaue Unglücksursache wird durch die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung ermittelt. Die Flugplatz-Betriebsgesellschaft Saarmund mbH wird sich an der Aufklärung beteiligen. Einer der Gesellschafter ist die Gemeinde Nuthetal, zu der die Ortschaft Saarmund gehört. Auf dem Flugplatz finden seit vielen Jahren Charter- und Rundflüge statt. Auch private Flugschulen sind dort ansässig. Vier Vereine sind in den Sportarten Motorflug, Ultraleichtflug, Segelflug und Modellflug aktiv. Segelflüge gibt es am sogenannten Saarmunder Berg etwa 20 Kilometer südwestlich von Berlin schon seit den 1920er Jahren.
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