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Potsdam-Mittelmark: Forschung auf Rieselfeldern

KAT informiert sich über Wiedervernässung

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Teltow - Die Rieselfelder zwischen Stahnsdorf und Teltow könnten zum Versuchsfeld für Agrarforscher werden. Es sei durchaus denkbar, die trocken gelegten Felder wieder mit geklärten Abwasser zu benässen - allerdings zunächst nur in kleinem Maßstab. Das erklärte Gunnar Lischeid, Leiter des Instituts für Landschaftswasserhaushalt am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, am Mittwochabend im Teltower Rathaus.

Vor den Politikern der „Kommunalen Arbeitsgemeinschaft der Teltow“ (KAT) hatte Lischeid über Chancen und Hürden einer Wiedervernässung gesprochen. Die größte Hürden stellen derzeit die Genehmigungsbehörden dar, sagte Lischeid. Rechtlich sei es derzeit nicht möglich, gereinigtes Abwasser versickern zu lassen. Der Grund: Nicht gefilterte Chemikalien und Schwermetalle könnten in das Grundwasser gelangen.

Allerdings sei der Forschungsbedarf in diesem Bereich hoch. Lischeid zeigte sich zuversichtlich, dass diese Stoffe durch den Boden gefiltert würden. Das versucht der Professor bereits in zwei Forschungsprojekten am Rande Berlins zu beweisen. Er arbeitet dort mit Sondergenehmigungen.

Die Teltower Rieselfelder könnten sein drittes Projekt werden, sagte Lischeid gegenüber den PNN. Denkbar sei es, zunächst wenige Hektar Rieselfeldfläche zu vernässen. Mit den Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt ließen sich womöglich später größere Flächen vernässen. Rund zwei bis drei Jahre könnte es dauern, bis man bei Teltow geklärtes Abwasser in größerem Maßstab auf die Felder bringen könnte.

Der Vorteil: Das Wasser würde in der Region verbleiben. Bislang werden die geklärten Abwässer über den Teltowkanal zur See abgeleitet. Verriesele man vor Ort, könne man den sinkenden Grundwasserpegeln entgegenwirken, sagte Lischeid. Tobias Reichelt

Tobias ReicheltD

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