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Maria Lemke beim Blütenumzug im vergangenen Jahr. Der Blütenball gehörte zu ihren schönsten Erlebnissen.

© Manfred Thomas

Von Henry Klix: Fotoshooting im Schnee

Werders Blütenkönigin Maria Lemke zieht Bilanz – jetzt wird eine Nachfolgerin gesucht

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Werder (Havel) - Die Erinnerung an den Blütenball am 24. April 2009 ist für Maria Lemke vielleicht die schönste. „Alles ist im Ballsaal aufgebaut, die Spannung ist riesig. Und dann wird der Briefumschlag geöffnet.“ Unter fünf Kandidatinnen hatte sie das Rennen gemacht. Als ihr das Kostüm angelegt, mit einem ersten Tanz der Ball eröffnet wurde, habe sie sich lange „im Ausnahmezustand“ befunden. „Das war schon das wichtigste Ereignis im vergangenen Jahr“, sagt die 19-jährige Abiturientin des Haeckel-Gymnasiums.

Inzwischen hat Werders 22. Blütenkönigin rund 60 Termine absolviert, wurde mit Politikern und Showgrößen fotografiert, hat auf manches Partywochenende mit Freunden verzichtet, um stattdessen an 14-Stunden-Tagen die Stadt Werder zu repräsentieren. Der Plausch mit Ministerpräsident Matthias Platzeck auf der Grünen Woche, „den man sonst ja nur aus dem Fernsehen kennt“, sei schon ein Erlebnis gewesen – auch wenn sie, wie sie einräumt, nur selbst geredet hat. Das Album, das ihr die Mutter zu ihrer Wahl schenkte, hat sich mit Fotos und Zeitungsartikeln gefüllt, zuletzt gab’s ein Fotoshooting im Schnee. Worüber sie sich bei all den Auftritten am meisten gefreut habe, das seien „die großen, staunenden Kinderaugen“ gewesen.

Kommunikativ und aufgeschlossen sollen sie sein, in Werder leben und sich in ihrer Stadt gut auskennen – Maria Lemke hat alle Kriterien erfüllt. Auch für die nächste Wahl der Baumblütenkönigin, die gestern vom Rathaus ausgeschrieben wurde, gelten die Anforderungen. Bis zum 10. März müssen sich die Kandidatinnen beworben haben. Maria Lemke hat die Entscheidung jedenfalls nicht bereut.

Die Zeit auf dem Thron nutzte sie, um den Umgang mit den Medien zu trainieren – Maria Lemke will selbst einmal die journalistische Laufbahn einschlagen. Mit der RBB-Moderatorin Marina Ringel aus Kemnitz hat sie die Handynummern ausgetauscht. Und das Mittsommerfest des WFC Victoria moderierte sie so gut, dass sie gebeten wurde, ein paar Wochen später auch durch das Programm des Werderaner Mühlenfestes zu führen. Von solchen Aufgaben hätte sie sich manchmal sogar mehr gewünscht.

Maria Lemke schließt in diesem Jahr ihr Abitur ab. Ihre Noten hätten nicht gelitten, sie habe sich während ihrer Amtszeit sogar etwas verbessern können: Einsen und Zweien auf dem Halbjahrezeugnis, wobei ihr Sprachen und die kreativ-musischen Fächer besonders liegen. Ein Au-pair-Jahr in England soll sich anschließen, danach ein Studium.

Wenn morgen im Hauptausschuss über das Konzept des diesjährigen Blütenfestes diskutiert wird (18.30 Uhr, Schützenhaus), ist Maria Lemke vielleicht dabei. Schließlich habe sie das Blütenfest auch „von der anderen Seite“ kennengelernt, erinnert Lemke an die Ausschreitungen im vorigen Jahr. Ganz vermeiden ließe sich so was nicht, der Stadt als Veranstalter könne man das nicht anlasten. „,Manche Jugendliche wissen einfach nicht, wann sie mit dem Trinken aufhören sollten.“ Indem man den Alkoholausschank an unter 18-Jährige stärker kontrolliert, ließe sich die Atmosphäre in diesem Jahr noch etwas verbessern, glaubt die Blütenkönigin.

Bewerbungen mit Foto bis 10. März an die Stadtverwaltung, Bereich Marketing, Eisenbahnstr. 13/14 in 14542 Werder (Havel). Die Bewerbung sollte einen Lebenslauf sowie ein aktuelles Foto enthalten und die Verbundenheit zur Region ausdrücken. Die Bewerberinnen müssen volljährig sein und aus Werder oder einem Ortsteil von Werder stammen. Das 131. Baumblütenfest findet vom 24. April bis 2. Mai statt.

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