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Potsdam-Mittelmark: Fragezeichen hinter der Biomalzspange Klocksin rät Anwohnern im Striewitzweg zu Klage

Stahnsdorf - Es blieben Fragezeichen nach dem Vororttermin an den Striewitzwiesen, zu dem SPD-Landtagsabgeordneter Jens Klocksin kürzlich Anwohnerinitiative und Presse eingeladen hatte. Dass Planer und Gemeindevertreter argumentieren, die geplante Biomalzspange entlaste als neue Nord-Südverbindung Stahnsdorf, können Anwohner der betroffenen Siedlung nicht nachvollziehen.

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Stahnsdorf - Es blieben Fragezeichen nach dem Vororttermin an den Striewitzwiesen, zu dem SPD-Landtagsabgeordneter Jens Klocksin kürzlich Anwohnerinitiative und Presse eingeladen hatte. Dass Planer und Gemeindevertreter argumentieren, die geplante Biomalzspange entlaste als neue Nord-Südverbindung Stahnsdorf, können Anwohner der betroffenen Siedlung nicht nachvollziehen. „Die Biomalzspange ist keine Entlastung, sie bringt noch mehr Verkehr von Teltow her, vor allem durch Kaufland“, befürchtet Initiativensprecherin Silke Kuck-Schellhammer. Der Lärm könnte weiter zunehmen, wenn auch der Striewitzweg an die Spange angeschlossen und als breite Sammelstraße ausgebaut wird, wie es eine Planungsoption vorsieht. Besser wäre, den Verkehr über einen Teil der Teltower Iser- und Lübecker Straße zu führen statt über die Spange, meint die Initiative.

Anders sieht man es in Teltow: Mit dem Spangenabschnitt wird Stahnsdorfs Wunsch nach einer nördlichen Anbindung ans Gewerbegebiet „Techno Park“ erfüllt. Die Stahnsdorfer Politik erhofft sich von der Verkehrsableitung eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Güterfelder Damm. Doch im Wohngebiet am Striewitzweg regt sich Widerstand. Denn die Spange soll durch die benachbarte Wiese bis zur Quermathe führen, parallel zur wenige hundert Meter entfernten Teltower Iserstraße, um in die geplante Stahnsdorfer L 77 zu münden. Von der verlängerten Biomalzspange soll der Verkehr in die L 40 fahren, die Potsdam mit dem Großflughafen verbinden wird.

Doch so wird der Verkehr nicht fließen, vermutet die Initiative, ebenso Klocksin: Schon der Weg vom Teltower Spangensystem über die geplante Stahnsdorfer Nord-Südverbindung zur L 40 und von dort nach Potsdam sei für Autofahrer kein attraktives Angebot, meint Klocksin. Vermutlich würden aber Lkw über diese Route rollen, um Mautgebühren zu sparen, wie sich bereits auf der L 40 zeige. Klocksin hält es auch nicht für sinnvoll, die Biomalzspange auf die Iserstraße zu verlegen: „Wir müssen aufpassen, dass die jeweiligen Probleme nicht ständig von links nach rechts geschippt werden.“ Denn die Anwohner in der Iserstraße würden sich dann ähnlich betroffen fühlen.

Nachvollziehbar sei für ihn auch nicht die Spangenanbindung an den Striewitzweg: „Überörtliche Verkehrswege sollten nicht mit Wohngebieten verknüpft werden, das führt zu Schleichwegen“, so Klocksin. Rücken die Gemeindevertreter von dem Vorhaben nicht ab, rät er den Anwohnern zur Klage. Dass die drei Orte noch immer kein gemeinsames Verkehrskonzept haben, werde nun schmerzvoll sichtbar. Das Versäumnis müsse schnell nachgeholt werden, um angesichts wachsender Einwohnerzahlen Alternativen im ÖPNV aufzeigen zu können, so Klocksins Fazit. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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