Potsdam-Mittelmark: Fraktion zerbricht an internem Streit Teltower Linke kündigen Grünen die Freundschaft
Teltow - Die Fraktion der Linken / Bündnisgrünen in Teltow steht vor ihrer Auflösung: Vier der fünf Linken-Stadtverordneten haben auf einer Mitgliederversammlung am Montagabend beschlossen, ihre Arbeit künftig ohne die Bündnisgrünen Fraktionspartner Axel Szilleweit und Eberhard Adenstedt fortzusetzen. Sie wollen demnach wieder eine eigenständige Fraktion werden.
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Teltow - Die Fraktion der Linken / Bündnisgrünen in Teltow steht vor ihrer Auflösung: Vier der fünf Linken-Stadtverordneten haben auf einer Mitgliederversammlung am Montagabend beschlossen, ihre Arbeit künftig ohne die Bündnisgrünen Fraktionspartner Axel Szilleweit und Eberhard Adenstedt fortzusetzen. Sie wollen demnach wieder eine eigenständige Fraktion werden.
Einzig der ebenfalls linke Fraktionschef Wolfgang Köhn will das Bündnis mit den Grünen weiterführen. Vor einer ordentlichen Fraktionssitzung will er den Beschluss seiner Parteigenossen auch gar nicht akzeptieren. „Der sogenannte Beschluss ist für mich keiner, solange es eine Fraktion Linke / Grüne gibt, kann es keine eigenständige Linke-Fraktion geben“, erklärte er gestern gegenüber den PNN. Köhn will den Beschluss daher vor einem Schiedsgericht anfechten.
Die Linke hatte sich am Montagabend ohne Köhn zu einer Mitgliederversammlung getroffen und dort mehrheitlich gegen eine Fortsetzung der am 2. März 2010 gebildeten gemeinsamen Fraktion gestimmt. Treibende Kraft sei Reinhard Frank gewesen, so Köhn. Gründe für die Abspaltung seien allein personelle Schwierigkeiten, inhaltlich sei man den Grünen hier in Teltow sehr nah, so Köhn.
Diese Vermutung bestätigt dann auch Frank: „Zu der Entscheidung hat allein der Umgang geführt, der in der Fraktion gepflegt wurde.“ Bestimmte Meinungen seien nicht gehört worden, es habe an der nötigen Toleranz für eine Zusammenarbeit gefehlt, so Frank. Eine Pauschalabsage an die Teltower Grünen soll die Trennung aber nicht sein: „Mit Vielen aus dem Ortsverband arbeiten wir gut zusammen, künftig aber als eigene Fraktion“, betonte Frank.
Verärgert über den Schritt ist vor allem der grüne Stadtverordnete Eberhard Adenstedt: „Mit der linken Basis gibt es viele Gemeinsamkeiten – die wollen wir auch in Zukunft pflegen.“ Aus diesem Grund bedauere er, dass eine kleine Gruppe die Fraktion gesprengt habe. Andererseits sehe er nun die Chance, dass einige der im vergangenen Jahr ausgetretenen Fraktionsmitglieder wieder zurückkämen. Unter anderen hatte Angelika Gebauer die Fraktion im Februar verlassen – aus „persönlichen Differenzen“.
Überraschend war der Schritt der Linken also nicht, in der Fraktion hatte es schon länger rumort. Ende Juni hatte Köhn Steffen Heller (beide Linke) als Fraktionsvorsitzender abgelöst. (PNN berichteten). Heller hatte bereits Anfang des Jahres seinen Rückzug angekündigt und damals ebenfalls Differenzen innerhalb der Fraktion als Grund angegeben, die nicht politischer Natur seien. Um die fraktionsinternen Wogen zu glätten hatte es bereits im vergangenen Dezember ein Mediationsverfahren gegeben. Es blieb erfolglos. Ariane Lemme
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