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Werder: Freie Bürger fordern Schulneubau

Bis 2018 könnte neuer Campus inklusive Hort entstehen – Stadtverordnete sollen Donnerstag entscheiden

Von Enrico Bellin

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Werder (Havel) - Die Stadt Werder soll bis 2018 ein neues Schulhaus und ein Hortgebäude bauen. Das fordert die Aktion Freie Bürger (AFB) in einem Antrag, der am Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung abgestimmt werden soll. Je nach Bedarf soll die neue Schule entweder eine Grundschule oder eine weiterführende Schule werden. Die Kosten für Planung und vorbereitende Maßnahmen sollen in den Haushalt 2016 eingestellt werden, der eigentliche Schulbau dann 2017 und 2018 stattfinden.

„Der Antrag soll den Anstoß geben, darüber nachzudenken, wie es mit der Schullandschaft in Werder insgesamt weitergeht“, sagte der Fraktionsvorsitzende und Antragssteller Sigmar Wilhelm den PNN. „Wir wollen ein ähnliches Dilemma wie bei den Kitaplätzen vermeiden.“ Die Stadt Werder war wie berichtet vom stetigen Zuzug junger Familien überrascht worden und hat derzeit zu wenig Plätze in den Tagesstätten. Inzwischen planen zwei freie Träger neue Kitas in den Havelauen und am Schwalbenberg, auch die Stadt schafft mit einem Neubau und einer Kita-Erweiterung 140 zusätzliche Plätze. Zudem halte der Zuzug von Familien nach Werder, besonders in die Havelauen und nach Glindow, weiter an. Daraus werde sich Wilhelm zufolge in den kommenden Jahren ein deutlich höherer Bedarf an Schulplätzen ergeben. Die Glindower Grundschule sei jetzt schon fast übervoll.

Werders Stadtverwaltung plant derzeit eine Erweiterung des Campus der Carl-von-Ossietzky-Oberschule. Details dazu sollen bis Dezember feststehen. Mit dem Bau soll laut Werders 1. Beigeordneten Christian Große (CDU) im kommenden Jahr begonnen werden. Noch sei nicht entschieden, ob es einen Anbau an die bestehenden Schulgebäude oder einen Neubau geben wird. Unklar ist ebenfalls, wie viele Schüler dort zusätzlich unterkommen können.

Sigmar Wilhelm glaubt jedoch, dass diese Erweiterung nicht ausreichen wird. Auch das Schulentwicklungskonzept des Landkreises, welches bis 2018 gilt und die Anzahl der Schulplätze festlegt, sei überholt, da der Kreis mit veralteten Bevölkerungszahlen arbeite.

Einen Standortvorschlag für die neue Schule machen die Freien Bürger nicht. „Wir brauchen einen neuen Campus mit einem Hortgebäude, eine Erweiterung anderer Standorte würde nicht reichen“, so Wilhelm. Die Schule müsse den Bedarf von Glindow, Werders größtem Ortsteil, sowie Plötzin, Plessow, Bliesendorf und Teilen der Kernstadt abdecken. „In der Innenstadt ist dafür sicher kein Platz mehr“, so der Fraktionsvorsitzende.

Ob der geforderte Schulneubau nötig ist, wollte die Stadtverwaltung am gestrigen Montag nicht kommentieren. „Darüber müssen die Stadtverordneten am Donnerstag entscheiden“, so Christian Große. Der zusätzliche Bedarf an Plätzen müsse aber beim Landkreis angemeldet werden, der wohl zum Jahresende auch seine Planungen an die aktuellen Bevölkerungszahlen anpasse. Zudem müsse man ein passendes Grundstück erst einmal finden. „Die vorgeschlagene Zeitschiene halte ich für sehr ambitioniert“, so Große.

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