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Potsdam-Mittelmark: Freie Fahrt für Rollis

Diskussion in Stahnsdorf zur Schulhofgestaltung

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Stahnsdorf - Der Schulhof der Lindenhof-Grundschule wird von den Schülern „Schwarze Wüste“ genannt. Bei Regenwetter ist der Hof voll Matsch und kaum zu betreten. Landschaftsarchitektin Antje Hilberger-Kremer stellte am Dienstag dem Bauausschuss vor, wie man die Situation verbessern kann. Der Platz soll trockengelegt, die Wege nutzbar gemacht werden. Zudem soll eine Rampe den barrierefreien Zugang zum Gelände über die Mühlenstraße gewährleisten. Aus der sandigen Fläche soll in einer zweiten Bauphase dann ein befestigter Spielplatz werden.

Die Gemeindeverwaltung hatte Hilberger-Kremer mit der Planung beauftragt, nachdem sie im vergangenen Jahr 150 000 Euro für die Sanierung des Schulhofes bewilligt hatte. Der Vorschlag von Hilberger-Kremer fand aber vor den Vertretern des Bauausschusses am Dienstagabend keine Zustimmung. Günter Wüstenhagen (F DP) fasste die Kritik zusammen: „Der behindertengerechte Zugang über die Mühlenstraße ist uns zu kostspielig.“ Die dafür vorgesehenen 11 400 Euro sollten besser mit in die neue Spielfläche fließen. Die Schule habe zudem bereits einen barrierefreien Zugang zur Schulzenstraße hin. Mehr als einen Eingang für Rollstuhlfahrer gebe es auch an anderen öffentlichen Gebäuden nicht, meinte Peter Weiß (CDU).

Heiko Spleet, Vorsitzender der Elternschulkonferenz, sieht das anders: „Der Eingang über die Schulzenstraße wird kaum genutzt, weil dort die Parkmöglichkeiten begrenzt sind.“ Dort wolle und könne niemand seine Kinder absetzen. Zu einer barrierefreien Zuwegung gehört nicht nur die Möglichkeit, mit Rollstuhl in das Gebäude zu gelangen, erklärte auch der Behindertenbeauftragte des Landkreises, Udo Zeller, auf PNN-Anfrage. Es müsse auch die entsprechende Infrastruktur gewährleistet sein, dazu gehörten Parkplätze in unmittelbarer Nähe. Langfristig müssten ohnehin die UN-Konventionen zur Gleichstellung umgesetzt werden, das bedeute auch, dass verstärkt Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen werden. Auch an der Lindenhof-Schule sind integrative Maßnahmen geplant. Deshalb ist es für Zeller kein Argument, dass es derzeit keine Kinder mit einer körperlichen Beeinträchtigung hier gebe.

Für Heiko Spleet hat die geplante Rampe auch einen ganz konkreten Nutzen. „Die Kinder kommen leichter mit ihren Fahrrädern auf das Schulgelände.“ Doch auch die Elternvertreter wollen gerne aus der schwarze Sandwüste eine Spielfläche machen. Für den 9. März ist deshalb ein Treffen zwischen Verwaltung, Elternvertretern und dem Förderverein der Schule geplant, „wir bemühen uns derzeit, weitere Sponsoren aufzutreiben“, sagt Spleet. Wichtig ist ihm aber vor allem, dass im Sommer mit den Bauarbeiten begonnen werden könne. Damit das klappt, muss aber bis Mitte März der Bauantrag gestellt werden. Darauf verwies auch Hauptamtsleiter Steffen Weickert und warnte die Vertreter des Bauausschusses, die Planung weiter hinauszuzögern. Ariane Lemme

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