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Potsdam-Mittelmark: Freilichtbühne statt Wohnen und Gewerbe

Michendorfs Geduld beim Stillstand auf dem Teltomat-Gelände ist zu Ende: Nun eigene Planungsinitiative

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Michendorfs Geduld beim Stillstand auf dem Teltomat-Gelände ist zu Ende: Nun eigene Planungsinitiative Michendorf - Ein neuer Bebauungsplan für das Teltomat-Gelände an der Poststraße in Michendorf wurde in der jüngsten Gemeindevertretung verabschiedet. Statt eines Ortszentrums mit Handel, Gewerbe und Wohnen soll jetzt eine Parkanlage mit Kinderspielplatz und Freilichtbühne entstehen. Hintergrund des Rückgriffs auf die Planungshoheit ist ein Streit mit der Papenburg AG, die die 2,5 Hektar große Industriebrache 1994 von der Treuhand erworben hatte – unter der Maßgabe, hier ein quirlendes Ortszentrum zu errichten. Trotz zahlreicher Hilfsangebote der Gemeinde hat sich bei der 23-Millionen-Euro-Investition nichts bewegt. Mit dem neuen Bebauungsplan verbessere sich das Zugriffsrecht der Gemeinde auf das Areal, sagte Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed. Noch unmittelbar vor der Beschlussfassung hatte die Baumaschinenfirma darum geworben, am BeBauungsplan nichts zu ändern. Im Michendorfer Ortsbeirat hatte ein Papenburg-Beauftragter noch angekündigt, dort Wohneigentum errichten zu wollen (PNN berichteten). Bauamtsleiter Oed kann bisher aber kein konkretes Interesse der Firma erkennen, den Standort zu entwickeln. Auch Ortsbürgermeister Hartmut Besch (FDP/Bürgerliste) erklärte in der Ortsparlamentssitzung: „Versprochen hat Papenburg schon vieles.“ Vor dem Wirksamwerden des Bebauungsplanes durch die Veröffentlichung gebe es noch genügend Möglichkeiten, sich zu einigen. Unter Handlungszwängen steht Michendorf auch, weil die Entwicklung der Industriebrache Voraussetzung dafür war, dass der Ortskern zum Sanierungsgebiet erklärt wurde. Für die Verschönerung und Neuordnung des Zentrums gibt es Fördermittel aus der Städtebauförderung. „Doch jetzt, wo die Sanierung im öffentlichen Raum fast abgeschlossen ist, drängt der Fördermittelgeber darauf, auch die Industriebrache in Angriff zu nehmen“, so Oed. Noch in diesem Jahr müsse dem Land ein abschließender Sanierungsplan vorgelegt werden. Die Papenburg AG hatte im Vorfeld von „Enteignung“ gesprochen und bemängelt, dass durch den neuen Bebauungsplan das Grundstück „gänzlich entwertet“ werde, ohne dass dafür ein Anlass bestehe. Sie hatte eine Klage gegen den Beschluss der Gemeindevertreter angekündigt. Henry Klix

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