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Potsdam-Mittelmark: Freizeitbad ist machbar

Umsetzungsstrategie für Bad-Projekt in Werder: Nur auf das Cabriodach wird verzichtet

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Werder (Havel) - Werder wird wohl doch ein Freizeitbad und nicht nur eine einfache Schwimmhalle bekommen. Das Bad könnte in den Jahren 2010 und 2011 gebaut werden, sagte Bürgermeister Werner Große (CDU) gestern auf PNN-Anfrage. Eine Umsetzungsstrategie habe ergeben, dass ein Freizeitbad für die Stadt finanzierbar ist. Auf ein anfangs angedachtes Cabriodach, mit dem sich ein Teil der Anlage zum Freibad umfunktionieren ließe, will die Stadt allerdings verzichten. „Aufwand und Nutzen stehen da in keinem Verhältnis“, so Große.

Im Ergebnis der Umsetzungsstrategie habe sich gezeigt, dass ein Freizeitbad mit Spaßbecken und Wellnessbereich eine gute Investition ist. Von einem einfachen Schwimmbad mit 25-Meter-Becken hält Große nichts. „Bäder mit solchen Standards haben kaum eine Zukunft.“ Im Stadtparlament ist man sich zwar einig, dass die Stadt ein öffentliches Bad baut. Über die Dimensionen gab es aber zuletzt unterschiedliche Positionen.

Laut Große könnte das Bad – wenn es die Stadtverordneten so bestätigen – im nächsten Jahr im Detail geplant werden, als Standort hat sich die Stadt schon vor einigen Jahren ein 15 000 Quadratmeter großes Grundstück mit Havelzugang in Bahnhofsnähe an der Adolf-Damaschke-Straße gesichert. Die Kosten für das Freizeitbad würden rund zehn Millionen Euro betragen – das geplatzte Niemeyer-Spaßbad in Potsdam hätte dreimal soviel gekostet.

Der Bau in zwei Jahresscheiben würde bedeuten, dass andere Investitionen zurückstehen müssen, sagte Große. „Das Projekt hat Konsequenzen für den Vermögenshaushalt. Wir werden dann wohl keine vier oder fünf, sondern nur eine Straße ausbauen können.“ Der jährliche Betriebskostenzuschuss wird bei rund einer halben Million Euro liegen. Um die Energiekosten zu deckeln, müsse auch über die Nutzung von Sonnenenergie und Erdwärme nachgedacht werden.

Schon im Juli hatte das Rathaus eine erste Machbarkeitsstudie für das Bad vorgelegt. Die Studie hatte sich an der Frie sen therme in Emden orientiert und die Eckwerte dieses vor zwei Jahren errichteten Freizeitbades auf Werder übertragen (PNN berichteten). Das Raumprogramm ist groß: Sport- und Mehrzweckbecken mit fünf 25-Meter-Bahnen, 160 Quadratmeter großes Nichtschwimmer-Erlebnisbecken mit Schwimmkanal, Vier-Jahreszeiten-Becken von 85 Quadratmetern im Badegarten, Planschbecken und 65-Meter-Großwasserrutsche Im Wellnessbereich sind neben Saunen, Massagekabinen und Ruhebereichen auch ein Dampfbad, ein Tauchbecken, Erlebnisduschen, Fußwärmbecken, Eisbrunnen und eine Blockhaussauna verzeichnet.

Vertreter des Stadtparlaments haben sich inzwischen in Emden selbst ein Bild über das Freizeitbad gemacht. „Alle waren eingeladen, aber teilgenommen hat nur die CDU-Fraktion“, so Große. Es habe sich vor Ort bestätigt, dass ein neues Bad umfassende Angebote für die Besucher vorhalten muss. Gerade der Wellnessbereich trage zur Attraktivität bei. Für ein Freizeitbad in Werder wird mit jährlich rund 120 000 Gästen gerechnet. „Emden liegt etwas darüber – mit 50 000 Einwohnern aber ohne Einzugsbereich“, so Große. Henry Klix

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