zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Freud und Leid mit Panoramaweg

Glindower wollen mehr für die Landschaftspflege tun

Stand:

Glindower wollen mehr für die Landschaftspflege tun Werder · Glindow - Der Panoramaweg von Petzow durch das havelländische Obstanbaugebiet bis zum Lilienthaldenkmal in Derwitz/Krielow, ist noch längst nicht komplett. „Für dieses Jahr liegt die Genehmigung für den Abschnitt Plessower Obstflur vor. Auch die Fördermittel sind bewilligt“, erläuterte Inge Mitzscherling, die Vorsitzende der Eigentümergemeinschaft, während der jüngsten Sitzung des Glindower Ortsbeirates. Aber es gibt auch Ärger mit dem neuen Panoramaweg, weil sich die Bitumenstrecke als Rennbahn für Motorisierte anbiete, wie einige Glindower schilderten. Zudem würden Quad- und Landmaschinenfahrer die Wegekanten beschädigen. Dringend wurden Verkehrsschilder gefordert, um die Ordnung herzustellen. Schließlich solle der neue Weg vor allem der touristischen Erschließung des Obstbaugebietes dienen. Anlass zu diesen Diskussionen gab der Vortrag des Vorsitzenden des „Landschaftspflegevereins Potsdamer Kulturlandschaft e. V.“, Dieter Dörflinger. Er hatte die wichtigsten Aufgaben des 1998 gegründeten Vereins umrissen: Förderung der Landschaftspflege und des Naturschutzes, Pflege des landschaftstypischen und umweltgerechten Obstanbaus und anderer Landnutzungsformen sowie des verträglichen, landschafts- und wassergebundenen Tourismus. „Wir wollen die verschiedenen Projekte fachmännisch begleiten“, sagte Dörflinger. Eine gute Zusammenarbeit gebe es mit der Eigentümergemeinschaft und dem Obstzüchterverein auf der Glindower Platte, wo der landschaftsprägende Obstanbau gefördert werden soll. Der Verein will weiterhin Ausgleichsmaßnahmen organisieren und dabei anliegende Landnutzer für die Nachpflege, wie das Bewässern von Neuanlagen, einbinden. Nach den ausgelaufenen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in dem Naturschutzgebiet Glindower Alpen ist eine Nachpflege besonders wichtig, meint Dörflinger. Dem pflichtete Ortsbeiratsvorsitzender Siegmar Wilhelm bei: „Wir können es uns nicht leisten, das mit viel Kraft und hohen Geldaufwand Geschaffene nach kurzer Zeit wieder am Boden zerstört vorfinden zu müssen.“ Dörflinger regte in jedem Jahr zwei Aktionstage für die Glindower Alpen an, um unter Beachtung des Naturschutzes Pflegemaßnahmen durchzuführen. Daran sollten sich auch die Heimat- und die Jagdvereine beteiligen. Auch der Hinweis vom Ziegeleimuseum, für Wanderer durch die Alpen an der Ziegelei eine Übersichtstafel aufzustellen, soll berücksichtigt werden. Den vielen Besuchern sollen zudem kleine Broschüren in die Hand gegeben werden. Die Idee Dörflingers, alle Glindower Sehenswürdigkeiten mit dem Panoramaweg zu erschließen, ist indes nicht zu verwirklichen. „Eine Schleife durch den Ort können wir uns nicht leisten. Dann geht das gesamte Projekt kaputt“, sagte der Erste Beigeordnete der Stadt Werder, Hartmut Schröder. Inge Mitzscherling ergänzte, dass nur „außerörtliche“ Objekte und keine öffentlichen Wege in Wohngebieten gefördert werden. Als weiterer Aufgabenkomplex wurde die umweltgerechte, touristische Entwicklung des Glindower Sees formuliert. Schröder gab jedoch zu bedenken: „Reglementierungen helfen, dem Schindluder Einhalt zu gebieten, aber sie müssen im Rahmen bleiben. Wir können nicht auf der einen Seite für den Wassertourismus werben und auf der anderen vieles verbieten.“ Wolfgang Post

Wolfgang Pos

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })