Potsdam-Mittelmark: Friedwald soll 2012 eröffnet werden
Landratsamt genehmigte Anlage bei Nudow
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Nuthetal - Der Friedwald Parforceheide-Nuthetal soll zwischen März und Mai 2012 eröffnet werden. Die entsprechende Genehmigung vom Landratsamt Potsdam-Mittelmark sei jetzt eingetroffen, teilte Helge Hedtke von der FriedWald GmbH Griesheim mit. Die Gemeindevertreter hatten bereits am 6. Dezember die dafür erforderliche Nutzungsordnung beschlossen. Ende Januar 2012 werden voraussichtlich die Verträge mit dem Landesforstbetrieb und der Kommune unterzeichnet, so Hedtke. Die Gemeinde wird die Trägerschaft übernehmen – die Friedwald GmbH betreibt die Anlage und setzt dafür einen Förster ein.
In den vergangenen Wochen war das Projekt noch einmal infrage gestellt worden, weil das Brandenburger Umweltministerium die vorgesehene 25 Hektar große Waldfläche in der Nähe des Ortsteils Nudow als Wasserschutzzone III ausweisen will. In einer solchen Zone ist die Anlage neuer Friedhöfe verboten. Ein Friedwald ist aber nicht unbedingt mit Friedhöfen gleichzusetzen. Das Wohl der Allgemeinheit sei durch den Friedwald nicht gefährdet, teilte die Wasserbehörde des Landkreises nun mit. Damit stand einer Genehmigung nichts mehr im Weg.
Bis zu zehn Urnenbestattungen werden künftig an den Wurzeln eines Baumes im Nuthetaler Friedwald möglich sein. Ein Namensschild kann, muss aber nicht angebracht werden – verwendet werden biologisch abbaubare Urnen. Es werde Gemeinschaftsbäume, Familien- oder Freundschaftsbäume geben, erläuterte Hedtke. Die Preise für Familien- und Freundschaftsbäume beginnen bei 3 350 Euro – der Platz an einem Gemeinschaftsbaum kostet 770 Euro. Bedingung sei, dass der Wald sein Erscheinungsbild behalte und nicht verändert werde, weder Kränze noch Kerzen oder anderer Grabschmuck sind erlaubt. Das Angebot der „Bestattung unter Bäumen“ sei interessant für Familienangehörige, denen eine ständige Grabpflege nicht möglich sei und die eine Alternative zu den vollkommen anonymen Bestattungen suchen, so Hedtke.
Wie berichtet hatte sich die FriedWald GmbH aus Griesheim mit ihrer Idee der Naturbestattung 2010 an die Gemeinde Nuthetal gewandt. Bundesweit betreibt das Unternehmen bereits 41 Anlagen dieser Art. Das sind nach Firmenangaben 2124 Hektar Wald, die zu Bestattungszwecken umgewidmet wurden, auf denen fast 23 000 Menschen bisher beigesetzt worden sind. Der erste Friedwald Deutschlands war 2001 im Reinhardswald bei Kassel eröffnet worden. Das Unternehmen hat sich den Begriff „Friedwald“ europaweit markenrechtlich schützen lassen. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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