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Potsdam-Mittelmark: Frische Brötchen bei Windstärke 8

Ungewöhnliche Dienstreise: Backspezialisten aus Rehbrücke auf der Fregatte „Brandenburg“

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Nuthetal - Von einem ungewöhnlichen Nordsee-Einsatz haben sich Bäckermeister Hardy Krause und Lehrling Marcel Netzel jetzt im Rehbrücker Institut für Getreideverarbeitung (IGV) zurückgemeldet. Drei Tage lang haben sie auf hoher See die Matrosen der Fregatte „Brandenburg“ mit frischen Brötchen und leckerem Kuchen versorgt. Bei schwerem Wetter mit Windstärke 8 und Orkanböen sei das keine leichte Aufgabe gewesen, berichtete Bäckermeister Krause nach seiner Rückkehr.

Doch die Erwartungen der 218 Besatzungsmitglieder wurden nicht enttäuscht. Normalerweise gibt es auf der Fregatte, deren Aufgabe vor allem die U-Boot-Jagd ist, bereits vorgebackene Teigwaren. Nun lockte schon der frische Bäckereiduft trotz des schweren Wetters die Matrosen zu neugierigen Blicken durch die Kombüsentür. Verschiedene Brötchensorten und knuspriges Baguettebrot – da kam Festtagsstimmung auf.

Die Kontakte zwischen der Fregatte und dem Institut für Getreideverarbeitung bestehen schon seit geraumer Zeit, so IGV-Sprecherin Ines Gromes. Nun brachten sie praktischen Nutzen auch für den angestammten Konditor des Schiffes, der von den Rehbrücker Spezialisten wichtige Tipps bekam. Hardy Krause freute sich, wieder einmal auf hoher See zu sein. Früher war er selbst bei der Marine, und später führte er mehrere Jahre die Bäckerei auf der Nordseeinsel Helgoland. Nun ist er Ausbilder im IGV sowie begeisterter Freizeitsegler. Und für Lehrling Marcel Netzel von der Bäckerei Wahl in Bestensee war es eine gute Gelegenheit, schon einmal in die Marine hinein zu schnuppern. Zuvor hatte er sich beim IGV erkundigt, ob es möglich sei, den Grundwehrdienst als Bäcker auf hoher See abzuleisten.

Einstellen mussten sich die beiden Bäcker vor allem auf die doch recht einfache Ausstattung der Kombüse. Es gibt nur wenig Technik, und auch die Nutzung einer Waage ist an Bord unmöglich. Deshalb mussten die beiden mit Maßbechern improvisieren. Für einen Bordbäcker sei es wichtig, dass mit einem knappen Budget gut geplant wird, um die Mannschaft angemessen zu versorgen. Damit steige und falle die Stimmung an Bord vor allen bei längeren Einsätzen, so Krause. Ihre ungewöhnliche Dienstreise haben die beiden Backspezialisten erfolgreich abgeschlossen. Die Mannschaft wollte sie jedenfalls kaum von Bord lassen. Und auch Hardy Krause wäre bereit, jederzeit wieder in spezieller Mission in See zu stechen. Hagen Ludwig

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