Potsdam-Mittelmark: Frisches Essen ist teuer
Studenten untersuchten Kita-Speisen in Teltow: Überwiegend positives Ergebnis
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Studenten untersuchten Kita-Speisen in Teltow: Überwiegend positives Ergebnis Von Kirsten Graulich Teltow. Seit im Teltower „Anne Frank“-Hort nicht mehr selber gekocht und das Mittagessen von eine Cateringfirma angeliefert wird, ist die Versorgung in Kritik geraten. Eine Analyse zur Verpflegung in Hort und Kitas soll nun über die Qualität des Essens aufklären. Dazu gab die Stadtverwaltung ein Gutachten in Auftrag, dessen vorläufige Ergebnisse kürzlich im Sozialausschuss vorgestellt wurden. Studenten der Ernährungswissenschaften von der Universität Potsdam prüften 14 Tage lang in den Kitas „Anne Frank“, „Rappelkiste“ und in Ruhlsdorf die Mittagsmenüs. Die wurden von drei verschiedenen Cateringfirmen angeliefert und von den Studenten im Sensorik-Labor untersucht. Dabei ging es um Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz des Essens. Auch in den Küchen der Cateringfirmen wurde begutachtet, welche Waren verwendet und wie sie zubereitet werden, ebenso die Transportzeiten kalkuliert. Außerdem analysierten die Studenten den Fett- und Vitamin-C-Gehalt jedes Menüs. Sie befragten auch die Kinder und Schüler, ob ihnen das Essen schmeckt. Ergebnis: Mit 60 bis 80 positiven Prozentpunkten wurden die Menüs aller drei Firmen bewertet. Renner waren Hefeklöße mit Waldbeeerensoße und Germknödel mit Vanillesoße. Gute Werte bekamen Brokkolinussecken und Hähnchenkeulen. Am wenigsten schmeckte ein Menü mit Chilli con Carne. Auch die Erzieherinnen bewerteten die Menüs und kritisierten besonders Fertigsoßen und Konservenobst. Weiterer Kritikpunkt war der geringe Einsatz von Tiefkühlkost und Frischgemüse. Bei allen Menüs vermissten sie zudem frische Kräuter. Frische Kräuter sind Mangelware Auch die studentische Gutachterin Ariane Kleiner meinte, dass mehr Tiefkühlkost oder Frischgemüse, je nach Saison, die Qualität des Essens verbessern würde. Ihre Kommilitonin Sanja El-Awad verwies darauf, dass der Frischwareneinsatz Geschmack und Akzeptanz zwar erhöhen würde, allerdings auch die Kosten. Ein weiteres Ergebnis waren die Warmehaltezeiten, die verringert werden müssten. Die studentischen Gutachter bedauerten vor allem das geringe Interesse der Elternschaft, denn zum Informationsabend kamen leider nur sehr wenig Väter und Mütter in die Kita. Demnächst werden die Studenten dem Ausschuss die Ergebnisse der Analyse schriftlich vorlegen.
Kirsten Graulich
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