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Potsdam-Mittelmark: Frisches Knowhow für Schwielowsee

Leipziger Studenten mit vielen Ideen für klare Routen und verkehrsberuhigte Straßen

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Schwielowsee - Frisches studentisches Knowhow soll in den nächsten Monaten in die Kommunalpolitik der Gemeinde Schwielowsee einfließen. Darüber waren sich alle Teilnehmer der gestrigen Veranstaltung im „Märkischen Gildehaus“ Caputh einig. Junge Leute der Leipziger Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur stellten hier die Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs zum Verkehrskonzept der Gemeinde Schwielowsee vor. Aufgabe war es, unter Leitung von Professor Bernd Karwatzky zwölf ausgesuchte Probleme in den drei Ortsteilen zu analysieren und kreative Lösungsmöglichkeiten anzubieten.

„Viele Vorschläge werden jetzt in die Arbeit der Gemeindevertretung und ihrer Fachausschüsse einfließen“, sagte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe. Ebenso wie Vize-Landrat Christian Stein (beide CDU) lobte sie die Qualität aller eingereichten Arbeiten. So hatte es die Jury nicht leicht, die vier ausgelobten Preise zu verteilen.

Der erste Preis für das beste technische Konzept ging an Rainer Jung für seine Vorschläge zur Verbesserung des touristischen Wegeleitsystems in der Gemeinde. Er analysierte eine Vielzahl von Unzulänglichkeiten bei den bestehenden Hinweisschildern. Im schlimmsten Fall sind sie derzeit kaum noch zu erkennen, weil sie an ungünstigen Stellen, oft auch hinter Bäumen, stehen. Manchmal verdecken sie aber auch überörtliche Vorwegweiser. Oft hat der Tourist vom Auto aus eine Vielzahl von Schildern zu überblicken. Dabei wirke sich negativ aus, dass alle Hinweisschilder gleich grün sind. Deshalb der Vorschlag des Studenten, drei Kategorien zu bilden: Hinweisschilder zu touristischen Zielen, Hotels und Gaststätten sowie zu allgemeiner Infrastruktur wie Bahnhof oder Rathaus sollten jeweils mit anderen Farben gekennzeichnet werden, um einen schnellen Überblick zu gewährleisten. Besonders wichtig wäre auch die Gestaltung einheitlicher Informationstafeln. Diese sollten jeweils aus einer großen Detailkarte für den jeweiligen Ortsteil, einer Gemeindeübersicht und einer Legende bestehen.

Für eine mehrfarbige Beschilderung plädierten auch die beiden Studentinnen Anne du Puits und Anke Haase, die sich mit einem Radwegekonzept für die Gemeinde beschäftigt hatten. Ihr Fazit: Im Gemeindebereich sind bisher nur vereinzelt Hinweisschilder für überörtliche Fahrradrouten zu finden. Sie seien keinesfalls ausreichend, um die Gemeinde mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten für die Radler erlebbar zu machen. So haben sie verschiedene Vorschläge für Rundwege erarbeitet, die im einheitlichen Design, aber jeweils mit einer anderen Farbe gekennzeichnet werden sollten. Wichtig sei auch die Aufstellung von praktikablen Fahrradständern an den Sehenswürdigkeiten. Sie müssten ein einfaches Abstellen ermöglichen sowie die Möglichkeit, das Fahrrad sicher am Rahmen anzuschließen. Im Weiteren wird es nun darauf ankommen, die lokalen Routen mit den überörtlichen Strecken wie dem Europaradweg R 1 bei Ferch zu verknüpfen.

Zwei erste Preise in der Kategorie für die beste technische Lösung gingen an die Studenten Mirko Knoth und Thomas Weinert. Mirko Knoth präsentierte sehr detaillierte Vorstellungen für den Ausbau und eine Verkehrsberuhigung im Schmerberger Weg von Caputh. Je nach Wunsch und finanzieller Situation von Gemeinde und Anwohnern legte er drei Varianten zur Auswahl vor. Auf alle Fälle, so ein Credo müsste die Straße von derzeit 7 Meter auf 4,75 Meter durch eine Trennung von Fahrbahn und Parkstreifen eingeengt werden. Preiswert ginge das durch Farbmarkierungen, und in der „Luxusvariante“ durch eine besondere Pflasterung des Parkstreifens.

Eine ähnliche Aufgabe hatte Thomas Weinert für die Havelpromenade und die Straße Am Ufer im Ortsteil Geltow/Wildpark-West zu lösen. Er schlug eine Verbreiterung der Havelpromenade auf 5,50 Meter vor, so dass sich hier zwei Lkw begegnen könnten. Für die Straße am Ufer hält er eine Breite von 4,75 für ausreichend. Gleichzeitig sollten bis 100 neue Parkflächen geschaffen werden. Wie auch im Schmerberger Weg komme es darauf an, die Verkehrsteilnehmer fortlaufend daran zu erinnern, dass sie sich in einer Tempo-30-Zone befinden. Das könne optisch auf dem Asphalt erfolgen oder durch „fühlbare Elemente“ wie eine besondere Pflasterung. In Wildpark-West komme es zudem darauf an, Einmündungen besser kenntlich zu machen, um keine Unklarheiten bei der Vorfahrtsregelung aufkommen zu lassen.

„Die Studenten blicken von außen ohne Scheuklappen auf unsere Situation“, lobte Bürgermeisterin Hoppe den Vorzug den Arbeiten. Demnächst sollen sie gesammelt in einer Broschüre erscheinen. Einige Themen werden wahrscheinlich im Zuge von Diplomarbeiten weiter vertieft.

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