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Potsdam-Mittelmark: Frist verstrichen, nichts passiert

Potenzieller Investor des Caputher „Blütenviertels“ bekommt noch etwas Zeit / Kritik aus dem Rathaus

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Schwielowsee - Auch nach Ablauf einer durch die Treuhand gesetzten Frist gibt es keine Bewegung im Caputher „Blütenviertel“: Auf der Gewächshausbrache, auf der vor viereinhalb Jahren die erste deutsche Euro-Fälscherwerkstatt ausgehoben wurde, herrscht immer noch Stillstand. Das fünf Hektar große Areal ist die wichtigste Entwicklungsfläche der Gemeinde, erste Entwicklungspläne gab es schon in den 90er Jahren.

Die „Concept Immobilien GmbH“ hatte das Areal vor zwei Jahren nach einer Ausschreibung bei der bundeseigenen Bodenverwaltungs- und -verwertungs GmbH in Berlin (BVVG) optiert, der Kauf soll „in Abhängigkeit vom Baurecht“ vollzogen werden. Doch während die geplanten 42 Einfamilienhäuser wohl einfach zu vermarkten wären, scheiterten die Hamburger an der geplanten Ansiedlung von Supermärkten. Anfang Mai hatte die BVVG – auch auf Druck des Rathauses Schwielowsee – schließlich eine Frist bis Ende Juni gesetzt, in der Nägel mit Köpfen gemacht werden müssen.

Es gäbe „nichts Neues“, sagte BVVG-Sprecherin Andrea Hubatschek gestern auf PNN-Anfrage, der Investor habe sich bis zum 30. Juni nicht gemeldet. „Aber wenn sich schon mal jemand für ein so schwierig zu verkaufendes Areal interessiert, dann bleiben wir auch drei Tage länger dran“, sagte Hubatschek. Wie weit die Frist genau gedehnt wird, konnte sie nicht beantworten. Der Projektleiter der „Concept Immobilien“ war für die PNN in den vergangenen Tagen nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) ist verärgert über die Situation, zumal sie im Mai mit Andreas von Zadow und seiner „Blütenviertel GbR“ eine Alternative präsentiert hatte: Der in Caputh lebende von Zadow kann auf vielfältige Erfahrungen als Projektentwickler in ganz Europa verweisen, sein Spezialgebiet sind Workshops für Stadtentwicklungsprojekte mit Einwohnern und Experten vor Ort, die er auch in Caputh durchführen möchte.

Hoppe appellierte an die BVVG, der Gemeinde eine angemessene Entwicklung zuzugestehen. „Wir sollten endlich zueinander finden, die BVVG-Frist sollte jetzt auch eingehalten werden.“ Es sollten keine Zugeständnisse mehr „auf dem Rücken der Gemeinde“ gemacht werden, forderte Hoppe. „Dem Bürger ist es 20 Jahre nach dem Mauerfall nicht mehr zu vermitteln, warum es an dieser Stelle immer noch nicht weitergeht.“

Von der riesigen Brache in der Ortsmitte gehe auch eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit aus, so die Bürgermeisterin, die an die Geldfälscher und einen Brand im April erinnert. Hoppe betonte, dass die Gemeinde sich seit Jahren um die Brache bemüht und ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan bereits im Dezember 2007 gefasst wurde. Henry Klix

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