Potsdam-Mittelmark: Fromm als 1.Beigeordneter durchgefallen
Empfindliche Schlappe für Teltows Bürgermeister
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Teltow – Frank Fromm ist bei der Wahl zum 1. Beigeordneten und Teltower Vize-Bürgermeister in der Stadtverordnetenversammlung am Mittwochabend durchgefallen. Der Vorschlag kam von Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD), der damit in Personalangelegenheiten erneut eine empfindliche Niederlage erlitten hat. Für Fromm votierten in geheimer Abstimmung nur acht Stadtverordnete, 20 stimmten dagegen. Auch in einer zweiten Wahlrunde erhielt der Rechtsanwalt und derzeitige SPD-Fraktionschef nur eine Stimme mehr. Allein die SPD-Fraktion besitzt in der Stadtverordnetenversammlung zehn Stimmen. Zuvor hatte Schmidt an das Gremium noch einmal vergeblich appelliert: „Eine Entscheidung für den Kandidaten Frank Fromm ist eine Entscheidung für Teltow.“
Die Stelle des 1. Beigeordneten war Anfang des Jahres ausgeschrieben worden, da die Legislaturperiode des bisherigen Amtsinhabers Thomas Koriath (SPD) im Oktober ausläuft. Neben Fromm hatten sich Koriath selbst und der Kleinmachnower Maximilian Schulz-Kersting, der in der Berliner Senatsverwaltung beschäftigt ist, beworben. Ob nun eine Neuausschreibung erfolgt, war gestern noch nicht klar. Auf die Frage nach einem neuen Kandidaten für das Spitzenamt, sagte Bürgermeister Schmidt gestern gegenüber den PNN: „Es wird eine Person meines Vertrauens, mit hoffentlich ähnlich guten Voraussetzungen wie Herr Fromm, sein.“ Schon einen Monat zuvor hatte der Bürgermeister eine ähnliche Schlappe verkraften müssen. Damals scheiterte er in der Stadtverordnetenversammlung mit seinem Wunschkandidaten für das Amt des Wirtschaftsförderers. Vorgeschlagen hatte er den Vorsitzenden der Stadtverordnetenfraktion Linke/Grüne, Steffen Heller. Der Posten war durch die Wahl von Sören Kosanke (SPD) in den Landtag frei geworden. Auch für sein Modell einer neuen Verwaltungsstruktur, in der unter anderem künftig auch ein 2. Beigeordneter vorgesehen ist, hat Schmidt noch keine Mehrheit gefunden. Eine entsprechende Änderung der Hauptsatzung zog er auf der Stadtverordnetenversammlung im Mai vorerst wieder zurück (PNN berichteten).
CDU-Fraktionschef Peter Trog bezeichnete die Ablehnung Fromms in der Stadtverordnetenversammlung als „weiteres Glied in der Kette einer verfehlten Personalpolitik des Bürgermeisters.“ Schmidt stehe nun unter Druck und müsse sich Gedanken über einen Strategiewechsel machen, so Trog. In einer Pressemitteilung heißt es: „ Die CDU-Fraktion fordert den Bürgermeister auf, endlich eine mehrheitsfähige Personalpolitik zu präsentieren, die auf kompetente Lösungen schaut und nicht parteitaktischen Erwägungen folgt.“ Im Vorfeld hatte Trog SPD und Linken vorgeworfen, konkrete Absprachen zu den Personalentscheidungen getroffen zu haben. Dem widersprach Fromm am Mittwochabend auf der Stadtverordnetenversammlung. „Es ist unzutreffend, dass es zwischen der Fraktion der SPD und der Linke/Bündnisgrüne zu Personalfragen konkrete mündliche Absprachen gab ... richtig ist, dass Vorschlagsrechte definiert wurden", so Fromm. Trog sei es, der daraus eine „Personalposse“ mache.Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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