
© Tobias Reichelt
Potsdam-Mittelmark: Frühstart am Wochenende
Angesichts des warmen Wetters könnte die Badesaison in einigen Frei- und Strandbädern schon bald beginnen
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Potsdam-Mittelmark - Es ist angerichtet für die neue Badesaison: Die Sonne lacht, die Knospen platzen und das Thermometer erreicht schon die 18-Grad-Marke. Obwohl es erst Mitte März ist, liebäugeln einige Frei- und Strandbadbetreiber der Region bereits mit einem Frühstart. Statt wie sonst erst im Mai, könnte die Saison angesichts des Frühsommers schon im April beginnen – bei einigen sogar noch früher.
„Ich habe schon mal eine Hand in das Wasser des Schwielowsees gehalten“, berichtet etwa Kay Kablitz. Der Chef des Seebades Caputh hat sich bereits für einen Frühstart entschieden: „Das Wasser ist zwar noch wahnsinnig kalt, aber die Sonne scheint so wunderbar.“ Am Sonntag wird die neue Saison mit einem Brunch am Ufer des Schwielowsees eröffnet, kündigt Kablitz an. Das ist vier Wochen früher als geplant. „Wir werden Liegen, Tische und Stühle aufstellen.“ Von 10 bis 13 Uhr werden Gäste versorgt. Wer mag, kann eine Badehose mitbringen und einen Sprung ins kühle Nass wagen, sagt Kablitz. „Wer das macht, bekommt einen heißen Grog spendiert.“
Damit der Frühstart tatsächlich gelingt, wirbeln derzeit nicht nur die Mitarbeiter des Caputher Strandbades auf den Außenanlagen. An vielen Frei- und Strandbädern der Region wird gepinselt, geharkt, geschrubbt und kontrolliert – so auch im Beelitzer Freibad, wie Stadtsprecher Thomas Lähns sagt: Die Liegewiesen werden hergerichtet, das Wasser der abgelaufenen Saison am Freitag aus den Becken gelassen. „Danach wird das Becken geprüft, notfalls ausgebessert und aufgefüllt“, sagt Lähns. Je nachdem, in welchem Zustand sich die Anlage präsentiert und wie das Wetter anhalte, könnte auch in Beelitz früher eröffnet werden. Bisher hatte die Stadt Mitte Mai angepeilt.
Die alten Saisoneröffnungspläne umschmeißen würde angesichts der warmen Sonnenstrahlen am liebsten auch Markus Schmidt. „Natürlich ist auch bei uns der Gedanke da“, sagt der neue Geschäftsführer der Freibad Kiebitzberge GmbH in Kleinmachnow. „Wir würden mit einem früheren Start wohl einige Mehreinnahmen generieren.“ Hinter den Kulissen werde bereits darüber gesprochen. Wenn auch die Sonne weiter mitspiele, könnte in Kleinmachnow bereits Mitte April statt erst zum 1. Mai angebadet werden. Also früher als gedacht.
Noch früher geht jedoch nicht, sagt Schmidt. Denn noch ist auch das Kleinmachnower Schwimmerbecken randvoll mit altem Wasser gefüllt. Auf dem Gelände sind aber schon Arbeiter aktiv: Mit Hochdruckreinigern werden die Gehwege gereinigt, Laub wird geharkt, Rasen gemäht. Überhaupt hat sich der neue Freibad-Geschäftsführer viel für die neue Saison vorgenommen: Mehr Service, längere Öffnungszeiten an heißen Sommertagen, einen mobilen Imbiss und Liegestühle sowie Strandkörbe soll es geben. Ab Herbst – nach Ende der Saison – stehen dann auch bauliche Veränderungen an. Bis zum Frühjahr 2015 sollen Umkleiden und Waschräume saniert werden, bis Herbst 2015 eine neue Saunalandschaft entstehen. Bis dahin gilt es ein Jahr mit dem Vorhandenem zu leben – solange die Sonne scheint, sei das aber auszuhalten, sagt Schmidt.
Mario Müller vom Strandbad in Werder (Havel) ist hingegen skeptisch, was das Durchhaltevermögen des Frühsommes angeht: „Es wird auch wieder kalt und es wird auch regnen“, ist er sich sicher. So zeige das Thermometer im Wasser des Plessower Sees nur magere fünf Grad an. „Ich weiß, dass die Leute jetzt euphorisch sind. Für einen Besuch im Strandbad ist es jetzt aber noch zu früh“, sagt Müller. Er wird wohl wie geplant erst im Mai eröffnen.
Auch Meteorologe Horst Rohner vom Deutschen Wetterdienst in Potsdam rät allen Badefreudigen und Sonnenhungrigen, unbedingt noch die laufende Woche zu nutzen. Schon ab Freitag werden sich die Temperaturen vorerst wieder auf das für März übliche Niveau einpegeln, sagt Rohner: auf bescheidene acht Grad.
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