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Potsdam-Mittelmark: Frühstück im Brauhaus

Baubeginn für Caputher Hotelprojekt am Schloss Caputh nächstes Jahr geplant

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Schwielowsee - Neben dem Kavalierhaus soll es im Schlosspark Caputh bald ein zweites kleines Hotel geben: Im Brauhaus am Caputher Schloss sollen im kommenden Jahr die Bauarbeiten für ein Garni-Hotel beginnen. Das kündigte der beauftragte Architekt Eberhard Hummel gestern an. Der Bauantrag sei bereits vor einem Jahr gestellt worden, inzwischen sei man sich mit Bauaufsicht und Denkmalpflege weitgehend einig. Einige Unterlagen seien noch nachzureichen. „Ich hoffe, dass wir im Frühjahr die Baugenehmigung bekommen“, so Hummel gegenüber den PNN.

Investor ist der Beelitzer Bauunternehmer Thomas Schielicke, der das Brauhaus schon vor fünf Jahren von der Gemeinde gekauft hatte. Er nannte das Hotelprojekt gegenüber den PNN „meinen Beitrag zum Konjunkturprogramm“. Das Frühstücks-Hotel im Landhausstil solle in der Drei-Sterne-Kategorie angesiedelt werden. Einige Sicherungsarbeiten waren bereits durch die Gemeinde Schwielowsee erfolgt. Früher befand sich hier der Jugendklub, der inzwischen im neuen Bürgerhaus auf der anderen Straßenseite untergekommen ist. Einer der Gründe für dessen Umzug: die massiven Auflagen des Denkmalschutzes.

Mit dem Hotel bleibe die Kubatur des denkmalgeschützten Brauhauses erhalten, alte Tür- und Fensterröffnungen würden wieder hergestellt und neu eingebaute verschlossen, sagte Architekt Hummel. Einzige äußerlich sichtbare Änderung ist ein kleiner Frühstücksraum im Eingangsbereich, der als Wintergarten an eine Mauer angefügt wird. Auch alte Innenwände könnten bestehen bleiben, die Schwarze Küche soll sichtbar bleiben und der Schornsteinschacht in ein Treppenhaus einbezogen werden.

Während im Erdgeschoss acht Hotelzimmer eingerichtet werden, sind im Dachgeschoss zwei Wohnungen geplant. „Wir sind damit den Wünschen der Schlösserstiftung und der Denkmalpflege weitgehend gefolgt“, sagte Hummel. Letzter Knackpunkt sind zwei Türen am Parkgiebel des Brauhauses, die für Fluchtwege benötigt werden. Früher waren hier nur Fenster, die aber nach unten aufgezogen werden sollen. Hummel betonte, dass die Türen in einer mittlerweile verjährten, von der Gemeinde beantragten Baugenehmigung schon mal genehmigt wurden. „Wir werden auf diese Fluchttüren bestehen müssen“, sagte Hummel.

Roland Schneider vom Landesamt für Denkmalpflege äußerte sich gestern abwartend: „Der Giebel mit zwei Glastüren ist untypisch für ein Wirtschaftsgebäude.“ Gleichwohl wolle man nach Möglichkeiten suchen, das Projekt umzusetzen. Das Brauhaus wurde 1744 erstmals erwähnt, mit dem Logierhaus und den dazwischen liegenden Stallungen bildet es den dreiseitigen Wirtschaftshof des Schlosses Caputh. Das Logierhaus gehört der Schlösserstifung, die Stallungen dem Eigentümer des Kavalierhauses, das – mitten im Schlosspark gelegen – vor sieben Jahren zum Restaurant mit Pension umgebaut wurde. Dessen Zimmerkapazitäten sind im Verhältnis zu den Tagungsräumlichkeiten zu klein. Henry Klix

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