Potsdam-Mittelmark: Führungswechsel in der Akademie 2. Lebenshälfte
Für die frischgebackene Sozialpädagogin Anne-Kathrin Herrmann ist der Weg nach Nuthetal optimal
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Nuthetal - Anne-Kathrin Herrmann ist die neue, junge Chefin in der Zweigstelle der Brandenburger „Akademie 2. Lebenshälfte e.V.“ in Bergholz-Rehbrücke. Ende März beendete sie mit der Verteidigung der Diplomarbeit ihr Studium zur Sozialpädagogin. Für die neue Aufgabe ist sie bestens gerüstet. „Ich wollte schon immer mit älteren Menschen arbeiten“, so die frischgebackene Absolventin, die sich in ihrer Diplomarbeit mit dem Thema „Demografischer Wandel und bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen am Beispiel einer Modellregion“ beschäftigte.
„Ich finde die Lebensweisheiten der Älteren spannend und denke dabei auch über meine eigene Zukunft nach“, sagt die Sozialpädagogin. Über die Presse war sie auf das Projekt „Potsdam-Mittelmark auf dem Weg zum seniorenfreundlichen Landkreis“ gestoßen. So empfindet Herrmann ihren Weg nach Nuthetal als optimal. „Ich bin von dem Engagement hier fasziniert.“ In den vergangenen Wochen hat sie das gesamte Kursprogramm und die Nuthetaler Mitstreiter unter sachkundiger Einführung von Helge Siering kennengelernt, der die Filiale im Herbst 2000 noch in den Räumen in der Schlüterstraße ins Rollen gebracht hatte. Nach sieben Jahren wird er sich in den Ruhestand zurückziehen – offiziell. „Ich stehe immer zur Verfügung, wenn ich gebraucht werde“, erklärt der ausgebildete Kulturwissenschaftler. Ursprünglich hatte man ihn als ABM-Kraft nach Rehbrücke geschickt. „Nun fang mal an“, hieß es damals. Niemand glaubte, dass er über die ABM-Zeit hinaus durchhalten würde. Der Standort ist jetzt eine der führenden Filialen des Vereins. Die Besucherzahlen haben sich seit der Eröffnung vervielfacht.
Der feste Besucherstamm, aktive Rentner im Alter von 60 bis 90, kommt nicht nur aus Nuthetal. Man reist aus Wilhelmshorst, Potsdam, Groß Glienicke und Fichtenwalde an. Acht Sprach-, Computer- und Sportkurse finden regelmäßig statt. Eine Vielzahl von Vorträgen erfüllt das Gesamtprogramm umfangreich mit Leben. Projekte mit dem Schulhort werden organisiert. Für die Jungen da zu sein ist eins der Vereinsziele, sich in die Kommune einzubringen, ein anderes. Deshalb übernahm man auch die Pflege des Brinkmann-Platzes. 27 Senioren stehen auf Abruf bereit, der Frühjahrsputz ist gerade absolviert. Mit den Bürgermeistern werden gut besuchte Führungen durch die Ortsteile organisiert. In Saarmund hatten sich trotz schlechten Wetters 35 Neugierige zusammengefunden. Im Mai geht es nach Nudow, denn die junge Großgemeinde Nuthetal soll ja zusammenwachsen.
Dankenswerterweise darf die „Akademie 2. Lebenshälfte“ seit 2002 mietfrei in der ehemaligen Hausmeisterwohnung der Grundschule im Andersenweg agieren, die die Ehrenamtlichen für ihre Zwecke in Eigenleistungen komplett umgebaut haben. Die Kommune als Eigentümer trägt Kosten für Strom, Heizung und Wasser. Sie finanziert den Verein mit jährlichen Personalkosten in Höhe von 7500 Euro. Den weiteren Bedarf muss der Verein selbst erwirtschaften. „Diese Unterstützung zeigt uns die Anerkennung in der Gemeinde“ betont Siering.Ute Kaupke
Ute Kaupke
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